Venedig-Biennale: Çağla Ilk soll 2024 den deutschen Pavillon kuratieren

Die Co-Direktorin der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden, Çağla Ilk, soll den deutschen Pavillon bei der Kunst-Biennale in Venedig 2024 kuratieren.

Die Co-Direktorin der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden Çagla Ilk  soll bei der Kunst-Biennale in Venedig 2024 den Deutschen Pavillon kuratieren.
Die Co-Direktorin der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden Çagla Ilk soll bei der Kunst-Biennale in Venedig 2024 den Deutschen Pavillon kuratieren.Nick Ash/Staatliche Kunsthalle Baden-Baden/dpa

Die Entscheidung war am Dienstag zwischenzeitlich auf der Seite des Instituts für Auslandsbeziehungen zu finden. Eine entsprechende Mitteilung ist für diesen Mittwoch angekündigt: Die in Istanbul geborene Kuratorin und Architektin Çağla Ilk soll den deutschen Pavillon bei der Kunst-Biennale in Venedig im kommenden Jahr kuratieren.

Ilk studierte Architektur an der Technischen Universität Berlin und an der Mimar-Sinan-Universität Istanbul. Seit 2020 leitet sie mit Misal Adnan Yildiz die Staatliche Kunsthalle in Baden-Baden. Zuvor war sie Dramaturgin und Kuratorin am Maxim-Gorki-Theater in Berlin. Ihre Arbeit wird als transdisziplinär beschrieben – zwischen Bildender Kunst, Architektur, Sound, Theater und Performance.

„In einer Zeit, in der Kriege, menschengemachte Naturkatastrophen und Autoritarismus die Krisenhaftigkeit unserer Gesellschaften immer deutlicher offenlegen, ist es wichtiger denn je, unsere bisherige, von nationalstaatlichem Denken geprägte Lebensweise zu hinterfragen und neue Formen des Zusammenlebens zu entwickeln“, kommentierte Ilk. Dafür könne sie sich keinen geeigneteren Ort vorstellen als den deutschen Pavillon, „denn er steht für eine kritische Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte, wie auch für eine lange Tradition wegweisender künstlerischer Arbeiten“.

Die Nazi-Vergangenheit des Baus war in der jüngeren Vergangenheit immer wieder Thema künstlerischer Auseinandersetzungen. Zuletzt hatte die Berliner Künstlerin Maria Eichhorn mit ihrem Beitrag für die Biennale 2022 die Geschichte des Pavillons freigelegt. Am Berufungsverfahren hatte es zuletzt allerdings auch Kritik gegeben, weil der Kurator für 2022, der Direktor des Museums Ludwig in Köln, Yilmaz Dziewior, selbst im Auswahlgremium saß, ohne sich an der Wahl zu beteiligen.

Die Benennung der Kuratorin erfolgte nun auf Vorschlag einer vom Institut für Auslandsbeziehungen und vom übergeordneten Auswärtigen Amt initiierten Findungskommission. Dazu gehörten etwa die Leiterin der Villa Romana in Florenz, Elena Agudio, der Co-Direktor des Hamburger Bahnhofs in Berlin, Till Fellrath, die Direktorin des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt/Main, Susanne Pfeffer, und Stephanie Rosenthal, Leiterin des Guggenheim Abu Dhabi Projects.