Ein Kunstwerk mit antisemitischen Bildelementen, das im Rahmen der Documenta fifteen auf dem Kasseler Karlsplatz ausgestellt wird, sorgt für Entrüstung auf Twitter und in der Kunst- und Kulturwelt. Das Großformat-Transparent des Künstlerkollektivs Taring Padi zeigt unter anderem eine Figur, die einen Hut trägt, auf dem die SS-Runen (das Zeichen der Schutzstaffel unter Hitler) zu sehen sind. Die Figur wird in den sozialen Medien und in Online-Artikeln über die Documenta als Darstellung eines Juden interpretiert – und dem Künstlerkollektiv Antisemitismus vorgeworfen. Die Documenta teilte am Montagabend mit, dass aufgrund der antisemitischen Lesarten, die die Darstellung in der Arbeit „People’s Justice“ (2002) biete, diese verdeckt und eine Erklärung dazu installiert werde. Das habe das Kollektiv gemeinsam mit der Geschäftsführung und der Künstlerischen Leitung Ruangrupa entschieden.
Jude mit SS-Runen: Documenta reagiert und verhängt die Darstellung
Auf einem Transparent des Künstlerkollektivs Taring Padi sind antisemitische Darstellungen zu sehen. Es hagelte Kritik. Nun reagieren die Veranstalter.

Auf dem umstrittenen Großgemäldes des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi auf dem Friedrichsplatz in Kassel ist ein Jude mit einem Hut zu sehen. Auf dem Hut prangt eine SS-Rune (rechts im Bild).dpa/Swen Pförtner