Deindustrialisierung als Trauma

Über Gemeinsamkeiten der Transformationsprozesse in Ost- und Westdeutschland. Vorabveröffentlichung aus dem im Dietz-Verlag erscheinenden Band „Traumland“.

Arbeiterin bei der Montage einer MZ-Maschine im Motorradwerk Zschopau in der DDR.
Arbeiterin bei der Montage einer MZ-Maschine im Motorradwerk Zschopau in der DDR.imago/Harald Lange

Berlin-In tiefen Strukturkrisen mit schwerer Arbeitslosigkeit gab es immer wieder Experimente mit eigenen lokalen „Währungen“, um den regionalen Wirtschaftskreislauf zu unterstützen. Das „Freigeld“ in Wörgl in Tirol während der Weltwirtschaftskrise 1930 ist so ein Beispiel. Der Schweizer Sozialreformer Silvio Gesell hat darum eine ganze Geldtheorie entwickelt. Halb ironisch, halb real knüpfte daran in einer Kunstaktion eine Parallelwährung an, die in den 1990er-Jahren am Prenzlauer Berg von der dortigen linken und anarchischen Künstlerszene etabliert wurde. „Der Knochen“, er wurde gegen D-Mark ausgegeben, verlor aber wöchentlich an Wert – das sollte das Horten der Geldscheine unattraktiv machen und damit den Geldumlauf intensivieren.

Unbegrenzt weiterlesen.

  • Zugriff auf alle B+ Inhalte
  • Statt 9,99 € im Monat nur 0,50 € pro Woche für die ersten 6 Monate
  • Jederzeit kündbar
0,50 € / Woche
  • Zugriff auf alle Exklusivinhalte
  • E-Paper für alle Geräte
  • Jederzeit kündbar
32,99 € / Monat
  • Zugriff auf alle Exklusivinhalte
  • Wochenendausgabe in Ihrem Briefkasten
  • E-Paper für alle Geräte
  • Jederzeit kündbar
24,99 € / Monat