Lieven L. Litaer : Die erste Gute-Nacht-Geschichte auf Klingonisch
Star-Trek-Sprachexperte Lieven L. Litaer hat das Kinderbuch „Schlaf gut, kleiner Wolf" in die Sprache der Klingonen übersetzt. „Qongchu', ngavyaw' mach“ heißt es. Ein Hörbuch gibt es auch.

Saarbrücken - Nach „Der kleine Prinz“ hat Star-Trek-Sprachexperte Lieven L. Litaer jetzt auch eine Gute-Nacht-Geschichte ins Klingonische übersetzt - die Sprache der Außerirdischen. Das Kinderbuch „Schlaf gut, kleiner Wolf“ ist vor wenigen Tagen im Sefa Verlag erschienen. Das sagte der Klingonisch-Lehrer der Deutschen Presse-Agentur. Dazu gebe es auch ein Hörbuch: „Damit erbringe ich den Beweis, dass Klingonisch auch angenehm klingen kann“, so Litaer.
Die Gute-Nacht-Geschichte von Ulrich Renz und Barbara Brinkmann ist bereits in mehr als 50 Sprachen erschienen. Auf Klingonisch heißt der Titel „Qongchu', ngavyaw' mach“.
Star-Trek-Fan Litaer wolle mit seiner Übersetzung „alle Aspekte der Sprache Klingonisch hervorheben“. Und zudem zeigen, „dass es eben nicht nur eine Sprache ist, die man für Star Trek verwenden kann, um irgendwelche kriegerischen Situationen zu erklären“. Sie funktioniere auch bei Literatur und sogar bei Einschlafgeschichten.
Buchpreis für "Der kleine Prinz" auf Klingonisch
Vor kurzem wurde der aus Saarbrücken stammende Litaer auf der Berliner Buchmesse „Buch Berlin“ ausgezeichnet. Seine Übersetzung des Kinderbuch-Klassikers „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry erhielt den Deutschen Phantastik-Preis 2019. Eine große Ehre für Litaer.

Seit rund 20 Jahren engagiert er sich bereits für die Entwicklung der klingonischen Sprache. Seine achtjährige Tochter Aurélie Litaer ist mittlerweile in seine Fußstapfen getreten. Vor etwa einem Jahr wurden sie auf dem YouTube-Kanal ihres Vaters bekannt, als sie dort auf Klingonisch eine Szene aus "Der kleine Prinz" vorspielte. Ihr Vater bietet mittlerweile jährlich einen Sprachkurs für Klingonisch an, der von Interessierten aus aller Welt besucht wird.
Erfinder der Kunstsprache ist der US-amerikanische Sprachwissenschaftler Marc Okrand. Er definierte damals für die Star-Trek-Filme die Sprache. Durch sein klingonisches Wörterbuch und andere Klingo-Produkte wurde er berühmt. Seit den frühen 90ern gibt es sogar ein Instritut für die Sprache. Laut Litaer umfasst Klingonisch rund 4000 Wörter. Jedes Jahr kommen neue dazu.