Berlin - Das ist der Berlinale-Abend für die, die ihre Zukunft noch nicht hinter sich haben. Schon zum dritten Mal bat Filmproduzent Nico Hofmann am Dienstagabend zum Dinner unter dem Motto „Tribute to The Next Generation“ ins Grill Royal in der Friedrichstraße. Er zeigte Ausschnitte aus demnächst herauskommenden Produktionen seiner Firma teamWorxx und machte mit jungen Kreativen bekannt, denen er Millionenbudgets anvertraut hat. Besonders viel Beifall gab es für Ausschnitte aus „Jesus loves me“, das Regiedebüt von Florian David Fitz mit Jessica Schwarz in der Hauptrolle. Sie klang wie die späte Amanda Lear – laute Gespräche in der Nacht zuvor auf der Party „100 Jahre Studio Babelsberg“ hatten ihre Stimme stark mitgenommen: „Heute morgen war sie ganz weg, inzwischen geht es wieder.“ Ebenfalls unter Nico Hofmanns Gästen: Schauspielerin Liv Lisa Fries (die gerade den Nachwuchspreis bei der Goldenen Kamera gewonnen hat), Sergej Moya, Ludwig Trepte und Regisseur und Drehbuchautor Dietrich Brüggemann.
Erste Schwächeerscheinungen
Zur Mittagsstunde hatte es den traditionellen Berlinale-Lunch der Filmstiftung NRW gegeben, auf dem ein Fluch zu liegen scheint. Für den Inhaber des Lokals, in das sich die Filmstiftung mit dieser Veranstaltung einmietet, zieht nämlich Gefahr auf. Neben dem kurzfristig einträglichen Geschäft (120 Portionen Essen, dazu Wasser, Kaffee und für die frühe Stunde erstaunlich viel Wein lassen die Umsatzzahlen hübsch ansteigen) bringt die Veranstaltung nämlich auch das Ende. Das lässt sich mit geschichtlichen Erfahrungen belegen: Erst lud die NRW-Filmstiftung ins Lokal Schwarzenraben. Das wurde inzwischen zu einem Klamottenladen umgebaut. Dann wich Gastgeberin Petra Müller ins San Nicci in der Friedrichstraße aus. Worauf es ebenfalls geschlossen werden musste. Nun also das Café am Neuen See. Wirklich schade drum...
So viele dunkle Augenringe wie sonst zur Mitte der Filmfestspiele waren diesmal nicht auszumachen, erste Schwächeerscheinungen allerdings unübersehbar. Schauspielerin Christiane Paul plauderte das Geheimnis ihrer gesunden Gesichtsfarbe aus. Sie hatte vor der Tür ihre Wangen leicht geohrfeigt, um sich Röte aufs Antlitz zu zaubern. Und die täuscht: „Ich bin schon ziemlich fertig. Bisher habe ich schon fünf Filme geschafft und bin deshalb ganz stolz auf mich.“
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Ihr Kollege Franz Dinda macht sich während der Berlinale nicht mehr fertig: „Ich habe bisher nur drei Events besucht. Ab Mitternacht bin ich immer müde.“ Er vermutet, dass es am Alter liegt. Kein Wunder, schließlich ist er ja auch schon 28.