Ex-Verkehrsminister Günther Krause schon wieder raus aus dem Dschungelcamp
Eigentlich wollte der ehemalige Politiker in der beliebten RTL-Sendung Vorwürfe und Verfehlungen aus der Vergangenheit richtig stellen. Dazu kam er allerdings nicht.

Aufstieg und tiefer Fall lagen im Lebenslauf von Günther Krause oft nah beieinander. Der 1953 in Halle an der Saale geborene Ingenieur war gerade einmal 36 Jahre alt, als er Staatssekretär beim Ministerpräsidenten der letzten DDR-Regierung wurde und ihm mit Wolfgang Schäuble die Aufgabe zufiel, den Einigungsvertrag auszuhandeln. Vom Bundesminister für besondere Aufgaben, der er in der gerade wieder vereinigten deutschen Regierung war, wechselte er dann 1991 in das Amt des Bundesverkehrsministers. Korruptionsvorwürfe begleiteten bald seine politische Laufbahn, von der die sogenannte Putzfrauenaffäre sich am hartnäckigsten im kulturellen Gedächtnis gehalten hat.
Für Günther Krause galt es also, einiges zu korrigieren. Deswegen hat er auch der Einladung ins sogenannte Dschungelcamp zugestimmt, das in der landläufigen Meinung, zumindest bei denen, die es nicht sehen, als eine Art Sammelbecken für gesellschaftliche Verlierer angesehen wird. Krause indes wollte richtigstellen, dass es die Putzfrauenaffäre so nie gegeben hat. Krause soll beim Arbeitsamt für eine langzeitarbeitslose private Putzfrau Zuschüsse beantragt und vom Amt eine zu hohe Förderung der Lohnkosten erhalten haben. Einer amtlichen Prüfung hielten die Vorwürfe später nicht stand, sein Rückritt als Verkehrsminister war 1993 schließlich aber doch unvermeidlich.
Mit Kanzlerin Angela Merkel per Du
Krause versuchte sich anschließend in verschiedenen privatwirtschaftlichen Unternehmungen, in einem Verfahren wegen u.a. des Vorwurfs der Insolvenzverschleppung war Krause zunächst verurteilt, später aber von 25 der insgesamt 27 Tatvorwürfe freigesprochen worden.
Ideen und gesellschaftliche Vorschläge hat Günther Krause, der stolz darauf ist, mit Bundeskanzlerin Angela Merkel per Du zu sein, immer noch. Aber die wird er in der RTL-Show "Ich bin ein Star - holt mich hier raus", nun nicht mehr vortragen. Nach nur einem Tag hat Günther Krause das Camp verlassen, aus gesundheitlichen Gründen, wie es heißt. Dabei hatte er noch selig sinniert: "Das Leben ist schön".
Camp-Genossen schwer gelangweilt
Schon bald war am Freitagabend aber klar, dass Günther Krause von allen oft die Ekelgrenze überschreitenden Dschungelprüfungen freigestellt war. Zwar hatte Günther Krause nach Einzug aller Kandidaten noch die Aufgabe übernommen, die Campregeln vorzutragen. Als ehemaliger Bundesminister, so sagte er mehr zu sich selbst, könne er das natürlich. Seine Camp-Genossen aber hatten sich schwer gelangweilt.
Krauses Auszug wirft nun natürlich die Frage auf, ob der kurze Auftritt von vornherein als Kurztripp geplant war. Es gehe ihm gut, ließ RTL verlauten, eine Erklärung soll es in der Sendung vom Samstag geben. Günther Krause hatte auch angekündigt, sich zu klimatologischen Themen zu äußern. Die RTL-Show steht seit Tagen in der Kritik, weil die Unterhaltungssendung unweit der dramatischen Buschbrände in Australien stattfindet.