Eurovision Song Contest: Diese ESC-Fakten machen dich zum Superfan
Wer hat das Musikfestival am häufigsten gewonnen – und wer verloren? Warum nimmt Australien teil? Und wer kam nur ein einziges Mal? Ein paar Fakten zum ESC.

Europa steckt mitten in der Woche des Eurovision Song Contest; ein Halbfinale ist vorbei, es kommt noch eins am Donnerstag sowie das große Finale am Sonnabend. Gestern haben wir erraten, für welche Songs es sich in diesem Jahr lohnt, einzuschalten – auch wenn man kein Riesenfan ist. Mit einem sehr möglichen Gewinn der Ukraine in Sicht ist der ESC aber auch aktuell wie sonst nie – es gibt also keine bessere Zeit als jetzt, sich mit der größten Unterhaltungssendung der Welt bekannt zu machen. Und mit diesen Fakten kannst du deine Freunde und Mitzuschauer beim Public Viewing beeindrucken.
1. Das Land, das den ESC am häufigsten gewonnen hat, ist Irland. Sieben Mal haben die Iren die Eurovision-Trophäe hochgehalten – darunter drei Mal in Folge zwischen den Jahren 1992 und 1994. Dass Irland im 2022 zum achten Mal gewinnt, ist eher unwahrscheinlich. Die Insel sollte aber aufpassen – sollte die Favoritin Cornelia Jakobs für Schweden siegen, werden die Schweden die Erfolgsbilanz der Iren einholen.
2. In diesem Jahr passiert etwas beim ESC, das in der Geschichte des Wettbewerbs seit 1956 noch nie passiert ist: Es wird kein Lied auf Französisch gesungen. Comment c’est possible? Frankreich wird in diesem Jahr von der Gruppe Alvan & Ahez mit dem Song „Fulenn“ vertreten, der auf Bretonisch gesungen wird – eine keltische Sprache, die von einer Minderheit von ungefähr 200.000 Menschen in der nördlichen Region Bretagne gesprochen wird.
3. Diese Tatsache sagt nichts über die Vielfalt der Fremdsprachen, die seit Beginn des ESCs dabei zu hören waren. Seit dem ersten Eurovision Song Contest im 1956 wurde in 60 verschiedenen Sprachen gesungen; dabei wurden bisher aber nur 15 zu der Sprache eines Gewinnerlieds. An diese Stelle hat die belgische Gruppe Urban Trad vom ESC 2003 eine besondere Erwähnung dafür verdient, dass sie mit einem Lied in einer komplett erfundenen Sprache aufgetreten sind.
4. Beim ESC 2021 wurde es für Großbritannien peinlich: Das Königreich erreichte im Finale null Punkte. In diesem Jahr wird aber der britische Eintrag, das Lied „Space Man“ von Sam Ryder, deutlich ernster genommen, zumindest in den Wettbüros: Viele rechnen sogar mit einem zweiten Platz für den Briten. Das wäre für Großbritannien, das den ESC bisher fünf Mal gewonnen hat, eine Rückkehr zu alter Form: Das Land hat die zweifelhafte Ehre, mehr als jedes andere Land beim ESC den zweiten Platz zu belegen – und zwar insgesamt 15 Mal.
5. Wo wir beim Thema null Punkte sind – das Land, das am häufigsten beim ESC den allerletzten Platz belegt hat, ist Norwegen. Das ist elf Mal passiert, vier Mal davon bekamen die Norweger überhaupt keine Punkte. Dass diese Zahlen 2022 noch mal steigen, ist unwahrscheinlich: Der etwas bizarre, aber auch musikalisch schick produzierte Song „Give That Wolf A Banana“ des Duos Subwoolfer ist klassischer ESC-Kitsch und hat es bereits im ersten Halbfinale am Dienstag ins Finale geschafft.
6. Es ist eine Frage, die viele Zuschauer des ESCs beschäftigt: Warum macht Australien überhaupt mit? Die offizielle Antwort: Australien wurde im 2015 als Gast zur 60. Ausstrahlung des ESCs eingeladen und ist danach einfach geblieben. Aber Australien ist nicht das einzige Land, das mit seiner ESC-Teilnahme überrascht hat. 1980 schickte Marokko zwar einen Song zum Wettbewerb in Den Haag – nahm aber kein zweites Mal teil.
7. Es ist beim ESC Tradition – wer gewinnt, veranstaltet den nächsten Eurovision Contest. Klingt ehrenhaft, ist aber aufwendig und teuer: 2021 zum Beispiel hat es die niederländischen Organisatoren 19 Millionen Euro gekostet, ESC-Gastgeber zu sein. In der Geschichte des ESCs ist es aber mehrmals passiert, dass sich ein Gewinnerland verweigerte, wegen der damit verbundenen Kosten im nächsten Jahr alle anderen Länder einzuladen. Unter anderem die Niederlande, Luxemburg, Frankreich, Monaco und Israel haben sich von dieser Tradition gelöst. Vielleicht erinnerungswürdig für Italien, falls der Sender Rai auch im nächsten Jahr nicht in die Tasche greifen will – der italienische Beitrag für 2022 gilt auch als Favorit für den Sieg.
8. Nur einmal wurde der ESC von einem Land gewonnen, das nicht mehr existiert. Und zwar von Jugoslawien, das die Ausgabe von 1989 gewann mit dem Lied „Rock Me“.