Steven Spielberg zum Greifen nah: Berlinale der deutsch-amerikanischen Filmfreundschaft
Im Rahmen der Berlinale hat US-Botschafterin Amy Gutmann in die Botschaft am Pariser Platz geladen. Ehrengast Steven Spielberg schaut kurz vorbei.

Die Berlinale zeichnet sich dadurch aus, dass neben den Filmpremieren und der Verleihung der Bären zahlreiche kleine Events zum Sehen und Gesehenwerden stattfinden. Weil die deutsch-amerikanische Filmfreundschaft eine große Rolle spielt, hat am Dienstagabend die US-Botschafterin Amy Gutmann zum exklusiven Abend in die US-Botschaft am Pariser Platz eingeladen. Ein Netzwerkabend mit 450 ausgewählten Gästen aus der deutschen und amerikanischen Filmindustrie.
Neben der US-Botschaft waren auch große Namen der Filmindustrie Mitgastgeber. Dazu gehörten Studio Babelsberg, Motion Picture Association, Morrison & Foerster sowie Big Image.

Im Eingangsbereich der US-Botschaft wurden filmreif Regisseur-Stühle aufgestellt, die die Namen der großen VIP-Gäste trugen – darunter Steven Spielberg. US-Botschafterin Amy Gutmann begrüßte persönlich die Ehrengäste wie die Schauspielerinnen Iris Berben und Christiane Paul, Schauspieler Clemens Schick, Oscar-Preisträger Gerd Nefzer, Staatsministerin Claudia Roth, aber auch die kompletten Filmteams von „Conspiracy“ und „Love to love you, Donna Summer“.

Plötzlich wurde die Nervosität groß: „He’s coming“, wird der Botschafterin zugerufen. Die schwere Metallglastür geht auf und Steven Spielberg tritt in das mit einem roten Teppich ausgelegte Foyer. Im Blitzlichtgewitter begrüßt Gastgeberin Gutmann ihren großen Ehrengast Spielberg.
Spielberg zum Greifen nah, dennoch bleibt er stumm
Währenddessen warten die anderen Gäste in einem Saal erwartungsvoll bei Gesprächen auf Gastgeberin und Stargast. Es wird mucksmäuschenstill, als Botschafterin Gutmann zusammen mit Starregisseur Spielberg den Weg zum Rednerpult geht.

„Meinen Glückwunsch zu diesem fantastischen Festival“, beginnt US-Botschafterin Gutmann ihre Rede. „Ich bin so glücklich, dass wir ein Teil davon sein dürfen. Vielen Dank.“ In ihrer Rede betont sie die wichtige Zusammenarbeit zwischen der deutschen und der amerikanischen Filmindustrie. Dass ohne deutschen Einfluss Hollywood nicht das wäre, was es heute ist. Sie lobt Spielberg als „besten Regisseur der Welt“. Der Ehrengast steht freudig-gerührt neben der Botschafterin und alle im Raum warten gespannt auf die Rede der Filmlegende. Leider kommt dann doch eine kleine Enttäuschung, denn nach Gutmanns Rede bleiben die Lippen von Spielberg verschlossen und beide verlassen gemeinsam den Saal.

Abend in der US-Botschaft: Der russische Krieg in der Ukraine ist allgegenwärtig
Die Berlinale gilt schon lange als politische Bühne, da immer wieder Filmschaffende von Kriegen und Unterdrückung im eigenen Land betroffen sind. Weil dieser Dienstag von den historischen Reden von US-Präsident Joe Biden und Kremlchef Wladimir Putin geprägt ist, nutzt auch die US-Botschafterin den Abend, um ihre Solidarität mit der Ukraine zum Ausdruck zu bringen. Im Anschluss an ihre Rede spricht der ukrainische Botschafter Oleksij Makejew zu den Geladenen, und ein ukrainischer Frauenchor trägt durch seine musikalische Begleitung zu einem gelungenen Abend bei.

Weitere Gäste in der US-Botschaft: Botschafter (Japan, Australien, Italien, Neuseeland, Kanada), Charles Rivkin, Peter Beyer, Klaus Biesenbach, Yasmin Khalifa, Farhad Payar, Feras Fayyad, Jacqueline Lyanga, Charlie Woebcken, Sibel Kekilli, Thomas Kretschmann, Euzhan Palcy, Mariette Rissenbeek, Carlo Chatrian, Roger Ross Williams, Susanne Stürmer, Jörg Steinbach, Volker Schlöndorff, Dimitrij Schaad, Steve Eddy, Roger Crotti, John Gibson, Sebastian Hülk und Raul Krauthausen.