Berlin - Soeben entschied sich der erfolgreiche Galerist Johann König – er logiert derzeit noch in einer ehemaligen Gewerbe-Immobilie in der Dessauer Straße – für die denkmalgeschützte St.-Agnes-Kirche in der Kreuzberger Alexandrinenstraße. Dem Gotteshaus samt Gemeindezentrum drohte der Verfall. Die katholische Landeskirche hatte den Komplex samt Kapelle und Turm schon 2005 aufgegeben, die Gemeinde war bis zur Winzigkeit geschrumpft. Ringsum wohnen fast nur noch türkische Familien.
Jetzt kaufte zunächst die St. Agnes Immobilien- und Verwaltungsgesellschaft den Komplex vom Erzbistum Berlin und machte damit den Weg frei für den mutigen, möglicherweise sogar waghalsigen Galeristen mit seiner großen Vision. Das Zentrum, um 1967 errichtet vom Architekten Werner Düttmann, besteht aus der Kirche mit Sakristei, Kapelle und Turm sowie zwei Gebäudeflügeln, gruppiert um einen Innenhof.
Der 800 Quadratmeter große Kirchenraum wird durch den 30-jährigen Johann König in eine Ausstellungshalle umgewandelt, den Anbau wird eine Kita beziehen. Eröffnung soll Anfang 2013 sein. Dann zieht eine der wichtigsten jungen Galerien Deutschlands in eine Kirche. Nicht bloß auf Zeit, auch nicht als Geste eines ökumenischen Events. Wegen der Kunst!