Gorki Theater Berlin: Tiger-Arena wird nicht abgebaut, Aktion startet am Dienstagabend

Berlin - Das Zentrum für politische Schönheit setzt seine Aktion vor dem Gorki-Theater fort - und baut am Tigerkäfig sogar an. Am Nachmittag wurden weitere Gitter angebracht, um so das Gehege zu erhöhen. "Wir werden FLÜCHTLINGE FRESSEN nicht abbauen. Arena wird nicht fallen!", teilten die Aktionskünstler am Nachmittag auf Twitter mit. Dort veröffentlichte das Gorki-Theater auch den aktuellen Programmablauf für den Dienstagabend. Ab 18.45 Uhr sind eine Tierschau und eine Diskussionsrunde geplant.

Zuvor gab es Meldungen darüber, dass das Bezirksamt Berlin-Mitte dem Zentrum für Politische Schönheit die Genehmigung für ihre Kunstaktion entzogen habe und der Tigerkäfig abgebaut werden müsse. "Diese Verfügung ist bis jetzt noch nicht beim Maxim Gorki Theater eingetroffen – und anders als für Medienvertreter ist der Leiter des Straßen- und Grünflächenamts für das Maxim Gorki Theater nicht erreichbar", teilte das Theater mit. Auch bei der Polizei liegt noch keine Anzeige gegen das Projekt vor, bestätigte ein Polizeisprecher am Dienstagabend.

Ärger mit dem Grünflächenamt

Grund für die Auseinandersetzung zwischen dem Theater und der Behörde sei nicht die Arena-Konstruktion mit vier Tigern, die ordnungsgemäß beantragt und genehmigt worden sei, sondern die Aufschrift "Flüchtlinge fressen".

„Wir bedauern sehr, dass der Konflikt mit dem Amt über die Medien ausgetragen wird. Wir hätten gerne unseren Standpunkt im direkten Gespräch erläutert“, sagt Jürgen Maier, geschäftsführender Direktor des Maxim Gorki Theaters. „Das Grünflächenamt will die Aktion als politische Versammlung einstufen und mit dieser Begründung der Arena die Genehmigung entziehen.  Dabei ist es ein Kunstprojekt und war im Mai auch als Theaterprojekt vom Grünflächenamt  genehmigt worden."

Anzeige | Zum Weiterlesen scrollen

Als Theater arbeite man auch mit politischen Symbolen und reflektiere die Möglichkeiten des politischen Handelns, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Kunst solle zur Diskussion anregen, dafür sei die Kunstfreiheit im Grundgesetz verankert. "Dass das Straßen- und Grünflächenamt dem Theaterprojekt nun den Kunstcharakter abspricht, ist ein Eingriff in die verfassungsrechtlich garantierte Kunstfreiheit“, sagt Jürgen Maier.

Das Theater kündigte an, mit allen rechtlichen Mitteln gegen eine mögliche Verfügung von Seiten des Grünflächenamts vorzugehen.