Heinz Handschick gehörte noch einer Künstler-Generation an, deren Handwerkszeug Pinsel, Stifte, Farbe und Klebstoff waren. Unter den „100 besten Plakaten“ des noch heute stattfindenden Wettbewerbs waren regelmäßig die seinen, beliebt für ihren pointierten, hintergründigen Humor, und oft gehörten sie zu den extra prämierten, wie auch viele von ihm illustrierte Geschichten, eingegangen und oft ausgezeichnet als „Schönste Bücher“ eines Jahrgangs.
Der 1997 in der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin organisierte Ausstellung „Julius Klinger. Plakatkünstler und Zeichner“ steuerte er ein markantes Plakat bei. Auftraggeber wie Zunftkollegen und Kunstfreunde schätzten Handschicks Bildsprache wegen des ausgewogenen Zusammenklangs von Motiv und Schrift und das untrügliche Gespür für Rhythmus und Klarheit.
Die Reihen dieser Künstler-Generation lichten sich. Gerade kam die Nachricht, dass der beliebte Grafiker in der Nacht zum 22. Januar in Berlin gestorben ist. Den Schritt in die digitale Entwurfsarbeit mochte der aus dem Spreewald stammende und in (Ost-)Berlin bekannt gewordene Grafiker und Plakatmacher, Jahrgang 1931, nicht mehr gehen. In den vergangenen zwanzig Jahren widmete er sich lieber der freien Zeichnung und Malerei auf Papier.
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Er übertrug kleine Zeichnungen freier Formungen auf Leinwände und Papiergründe und verwandelte das Ganze in spannungsvolle Bildstrukturen zwischen Verdichtung und offenem Raum. Zu diesen Schwarz-Weiß-Arbeiten kamen in den letzten Jahren farbige Arbeiten hinzu, direkt mit dem Pinsel auf Papierbögen gemalte innere Landschaften, sensible Malereien, in denen sich ein eigener poetischer Bildkosmos öffnet. Für sein Œuvre erhielt Handschick 2010 den Egmont-Schaefer-Preis für Zeichnung, der alle zwei Jahre vom Verein Berliner Kabinett e.V. vergeben wird. Diese Instanz wird nun sein Andenken bewahren.