In meiner letzten Kolumne hatte ich Sie vielleicht mit der These provoziert, dass unsere Kinder nur deshalb noch gerne Bücher lesen, weil sie erst sehr spät Zugang zu digitalen Medien bekommen haben. Um eine Politik der digitalen Askese im Kinderzimmer durchzuhalten, muss man früh anfangen. Spätestens in der Grundschule. Und dabei müssen die Eltern etwas unternehmen, was Friedrich Nietzsche die „Umwertung der Werte“ genannt hat. Das heißt, sie müssen ihre Kinder teilhaben lassen an dem Gedanken, dass sie keine armen Außenseiter sind, wenn sie in den Klassen eins bis vier noch kein eigenes Smartphone besitzen, sondern Teil einer Avantgarde.
Abschied vom Smartphone: Adios, kleiner Piepsmann!
Wie man seinen Kindern sagen kann, dass Grundschüler ohne eigenes Smartphone keine armen Außenseiter sind, sondern Teil einer Avantgarde.

dpa/Marijan Murat