„Eine wunderschöne Überraschung“: Karoline Herfurth gewinnt Lubitsch-Preis

Die Berliner Filmemacherin und Schauspielerin Karoline Herfurth wird mit dem Ernst-Lubitsch-Preis für die beste komödiantische Leistung ausgezeichnet

Karoline Herfurth (l.) mit ihrer Freundin und Mitspielerin Nora Tschirner bei der Weltpremiere von „Einfach mal was Schönes“ im vergangenen November in Berlin.
Karoline Herfurth (l.) mit ihrer Freundin und Mitspielerin Nora Tschirner bei der Weltpremiere von „Einfach mal was Schönes“ im vergangenen November in Berlin.dpa

Am Sonntag jährt sich wieder einmal der Geburtstag des großen Ernst Lubitsch. Und wie jedes Jahr treiben Filmfreunde an diesem Tag zwei Fragen um: Wann ehrt Berlin den aus dem Scheunenviertel stammenden Kinopionier und Komödien-Großmeister endlich mit einem Straßennamen? Und wer erhält in diesem Jahr den nach Ernst Lubitsch benannten Preis für die beste komödiantische Leistung im deutschen Kino?

Zumindest auf die zweite Frage wird es eine Antwort geben – wie die Berliner Zeitung erfuhr, wird Karoline Herfurth den Ernst-Lubitsch-Preis erhalten. Das ist eine gute Wahl, und sie ist den Mitgliedern des Clubs der Filmjournalisten, der die Auszeichnung vergibt, offenbar nicht schwergefallen. „Mit überwältigender Mehrheit“, so hieß es von dort, habe man sich für die multipel begabte 38-Jährige entschieden, die durch pandemiebedingte Startverschiebungen im vergangenen Jahr mit gleich zwei Komödien das Kinopublikum beglückt hat: In „Wunderschön“ lässt sie Frauen verschiedener Lebensphasen auf dem schmalen Grat zwischen bröckelndem Selbstbild und dem Druck zur Selbstoptimierung balancieren. In „Einfach mal was Schönes“ geht es um den verzweifelten Kinderwunsch einer Enddreißigerin, eigentlich aber ebenfalls um die Fragwürdigkeit gesellschaftlicher Erwartungen und darum, wie man sich davon emanzipiert.

Mehr als zweieinhalb Millionen Zuschauer wollten die beiden Filme sehen, bei denen die gebürtige Ost-Berlinerin nicht nur Regie führte und an den Büchern mitschrieb, sondern jeweils auch die Hauptrolle spielte. „Tragikomisch, ehrlich, sensibel, selbstironisch und getragen von einem perfekten Timing, wie wir es aus Ernst Lubitschs Komödien kennen, gelang es Karoline Herfurth zudem, mit ihren Inszenierungen ein ehrliches, nahbares und authentisches Frauenbild im Film zu zeichnen“, heißt es in der Begründung der Jury, die ihre Entscheidung offiziell am Sonntag verkünden wird.

Herfurth, die als Mirabellenmädchen in „Das Parfüm“ bekannt wurde und spätestens seit „Fack ju Göhte“ zu den Topstars des deutschen Films gehört, nahm die Preisnachricht mit der ihr eigenen Bescheidenheit auf: „Neben der Anerkennung des Publikums diesen wunderbaren Preis zu erhalten, der meine Filme in die Tradition des großen Filmemachers Ernst Lubitsch setzt, ist eine unglaubliche Ehre und wunderschöne Überraschung“, so ließ sie verlauten. „Ich möchte den Preis allen widmen, die mir in den vergangenen Jahren geholfen haben, das zu erreichen.“