Wie beharrlich die Zukunftsmaschine Kino arbeitet, ist am besten an ihrer Historie ablesbar. Hier begegnen uns Werke, die so frisch wie am ersten Tag wirken. Sie überleben durch ihre unverstellte Sicht auf die Welt und durch die Art ihres Erzählens. Die konkret verhandelten Zukunftsträume haben damit nur wenig zu tun. Sieht man heute etwa die frühen Thesenfilme von Harun Farocki, lässt sich deren politische Naivität zwar leicht belächeln, doch in der Perspektive boten sie damals – zumindest im bundesdeutschen Kino – etwas völlig Neues. Sie beobachteten dabei auch immer sich selbst, stellten die Bilder quasi auf den Kopf oder, je nach Blickweise, vom Kopf auf die Füße. Es ging und geht immer um die Infragestellung von Konventionen. Nur so lässt sich Neues finden.
Ingemo Engström: Magie aus Landschaften, Räumen und Körpern
Die Filme der in Finnland geborenen Regisseurin stehen für den Mut zu einem anderen Erzählen. Zu sehen sind sie nun in einer retrospektive im Kino Arsenal.

Eine Filmszene aus „Letzte Liebe“ von Ingemo Engström.Arsenal