Bei Übersetzungen geht etwas verloren. Das gilt in jedem Fall für die Werke von Jane Austen, aber auch für die Netflix-Adaption ihres posthum veröffentlichten Romans „Persuasion“. Ob letzterer Verlust vielleicht in Wahrheit ein kleiner Gewinn ist, diese Frage darf gestellt werden. „I am single and thriving“ erklärt Anne Elliot (Dakota Johnson) zu Beginn des Films in, auf englisch, unverkennbarem Instagram-Sprech. „Jetzt bin ich ledig und es geht mir bestens“ ist in der deutschen Synchronisation daraus geworden – das Konzept der Drehbuchautoren Ronald Bass, der einen Oscar für „Rain Man“ in der Tasche hat, und Alice Victoria Winslow, die hier an ihrem ersten Langfilm gearbeitet hat, geht so nicht auf. Zuschauer, die beider Sprachen mächtig sind, haben also die Wahl zwischen etwas mehr oder weniger Popkultur-Referenz, dem ganz entgehen kann aber auch das deutsche Publikum nicht. „Wenn Sie in London eine Fünf sind, sind Sie eine Zehn in Bath“ heißt es später, die Bewertung bezieht sich natürlich auf das Level der physischen Attraktivität.
Jane Austen bei Netflix: „Überredung“ gescheitert
Die Verfilmung von Jane Austens letztem Roman soll den Klassiker für die Generation Instagram erzählen und übertreibt es mit dem Willen zur Coolness.

Lady Russell (Nikki Amuka-Bird) hat Anne (Dakota Johnson) überredet, ihre große Liebe zu verlassen. Nun winkt eine zweite Chance.Nick Wall/Netflix