Kolonialismus : Als die Briten den Palast plünderten
Vor gut 120 Jahren erbeuteten britische Truppen bei einem militärischen Schlag gegen das Königreich Benin Tausende von Kunstobjekten, die längst auch in deutschen Museen lagern. Das Projekt Digital Benin bereitet deren Rückgabe ins heutige Nigeria vor.

Hamburg - Sie sind so etwas wie die Gesichter der Restitutionsdebatte um die zu Kolonialzeiten geraubte afrikanische Kunst: Kunstvoll gegossene Messing-Köpfe und -Platten aus dem untergegangenen Königreich Benin, die Mitglieder des Königshauses und höfische Szenen zeigen. Es gibt kaum einen Artikel oder Fernsehbeitrag über Raubkunst aus Afrika, der nicht mit Abbildungen dieser unter der Bezeichnung Benin-Bronzen berühmt gewordenen Kunstobjekte illustriert wird. Das Hamburger Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt (MARKK) will nun die Provenienzforschung zu den Objekten vorantreiben und damit den Weg für eine mögliche Rückgabe der vor mehr als 120 Jahren geraubten Kunstwerke ebnen: Ein internationales Projektbüro soll in den kommenden zwei Jahren die Daten der weltweit in Museen und Sammlungen zerstreuten Kunstobjekte, die aus dem königlichen Palast und anderen zeremoniellen Stätten in Benin stammen, zusammenführen.
Lesen oder hören Sie doch weiter.
Erhalten Sie unbegrenzten Zugang zu allen B+ Artikeln der Berliner Zeitung inkl. Audio.
1 Monat kostenlos.
Danach 9,99 € im Monatsabo.
Jederzeit im Testzeitraum kündbar.
Sie haben bereits ein Abo? Melden Sie sich an.
Doch lieber Print? Hier geht’s zum Abo Shop.