Bei Beuys geht alles von der Sprache aus
Die Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof zeigt ihre markante Sammlung von Beuys-Werken als Sinnbild der unaufhörlichen Suche nach einer lebbaren Alternative.

Joseph Beuys: „Das Ende des 20. Jahrhunderts“, 1982–1983, 1995 erworben durch das Land Berlin aus der Sammlung Marx für die NationalgalerieSMB/Nationalgalerie/VG Bildkunst/Thomas Bruns
Trau keinem über Hundert, lautete in den Neunzigern ein Abwehrsatz der Jugend gegen das Konventionelle. Dass Beuys’ unkonventionell erweiterter Kunstbegriff heute gerade jungen Leuten gefällt, gibt zu denken. Der 100. Geburtstag des Künstlers war schon am 12. Mai, seither gibt es in vielen großen Museen einen Reigen an Hommagen, Reflexionen und kritischen Debatten zum so missionarischen wie eigentümlichen, enigmatischen, daher missverständlichen Lebenswerk von Joseph Beuys (1921–1986).