Das Haus am Waldsee hat eine neue Direktorin: Anna Gritz
Weltkunst in der Zehlendorfer Idylle: Anna Gritz wirkt seit Jahren am Institut Kunst-Werke in der Auguststraße als Kuratorin.

Ein Vierteljahr hat es gebraucht, bis der bekannte Ort für internationale Kunst, das Haus am Waldsee an der Zehlendorfer Argentinischen Allee, wieder eine Führung hat. Gerade teilte der Trägerverein des 1946 gegründeten und inzwischen aufwendig generalsanierten Ausstellungshauses – dereinst die Villa Knobloch, eingebettet in die Seenplatte zwischen Krumme Lanke und Schlachtensee – mit, dass Anna Gritz zum Sommer 2022 zur neuen Direktorin berufen ist.
Die in Düsseldorf geborene Kunsthistorikerin studierte in Köln und am California College San Francisco, sie publizierte und gestaltet unter anderem die Sydney Biennale 2016 mit. Sie wirkt seit fünf Jahren als Kuratorin am Institut Kunst-Werke in der Auguststraße, sorgte für eindrucksvolle Ausstellungen und folgt nun auf Katja Blomberg, die im September nach 16 Jahren weithin geschätzter Arbeit – sie öffnete das Haus 2014 sogar für die 8. Berlin Biennale – aus bislang unerklärten und auch unerfindlichen Gründen vorzeitig vor Vertragsablauf gehen musste. Gerüchteweise war zu vernehmen, dass harte inhaltliche Kontroversen mit dem Trägerverein und dessen Vorstand zum Bruch führten.
Vom Verein ist zu erfahren, dass es eine „beeindruckende Anzahl interessanter Bewerbungen“ um die neue Leitung des Kunsthaues gegeben hat und die enge Zusammenarbeit mit einer Findungskommission schließlich zur Entscheidung für Anna Gritz führte. Diese verfüge über ein wichtiges internationales Netzwerk. Ihr Amtsantritt bedeute ein neues Kapitel für das Haus am Waldsee und dessen Team. Anna Gritz selbst ließ zu ihrer Berufung verlauten, sie freue sich sehr, dieses neue Kapitel des Kunstortes zu beginnen und zu gestalten. Die besondere Lage am Waldsee, die Architektur und Historie der alten Villa und der gerade sanierte Skulpturen-Garten schaffen für sie „ungemeine Möglichkeiten“. Sie könne es kaum erwarten, mit dem Team des Hauses „die Rolle von Institutionen in der heutigen Zeit zu überdenken und künstlerische Perspektiven im Zentrum dieser Untersuchung zu verorten“.
