Der Polarfotograf arbeitet dort, wo das Atmen schmerzt
Der Fotograf Gregor Sailer entlarvt angesichts der Militärbasen im Polareis die romantische Lüge vom „Wahren Norden“: eine Schau der Alfred-Ehrhardt-Stiftung.

Gregor Sailer macht den Eindruck, dass kein Hindernis ihn und seine Kamera schreckt, kein noch so klirrender Frost, auch nicht bei minus 55 Grad, wo 20 Minuten draußen einem Menschen ohne Atemmaske die Lunge kollabieren würde. Der 42-jährige Österreicher, drahtig und im grauen Berliner Januar mit einer Gesichtsfarbe, als wäre er gerade in den Alpen bei prallem Sonnenschein Ski gefahren, ist seit langem das, was romantische Naturelle einen Abenteurer und Naturfotografen nennen würden. Einen, den das Überleben von Fauna und Flora in den unwirtlichsten Landschaften der Erde interessiert.