Leonardo DiCaprios Dokumentarfilm: „Before The Flood“ kostenlos bei YouTube zu sehen
Es war einer der wichtigsten Momente in der Karriere von Hollywoodstar Leonardo DiCaprio, als er im Frühjahr nach Jahren des Wartens endlich einen Oscar gewann. Doch als der Schauspieler den Preis für seine Rolle in „The Revenant“ entgegennahm, kam er trotz aller Freude auf ein Thema zu sprechen, das ihn seit Jahren umtreibt: den Klimawandel. Das Team habe bis an den südlichsten Zipfel der Welt reisen müssen, nur um Schnee zu finden. „Der Klimawandel ist real, er passiert jetzt.“
Der Kampf für Umweltschutz und gegen die globale Erwärmung ist zur Lebensaufgabe des 41-Jährigen geworden. Schon 1998 gründete er eine Stiftung, die sich auf diesen Gebieten engagiert. Seither hat der Star aus Filmen wie „Titantic“, „The Departed“ und „The Wolf of Wall Street“ viel Zeit und Geld in diesen Kampf investiert. Seit 2014 ist er UN-Botschafter und spricht auf Konferenzen weltweit über das Thema.
Nun hat der Amerikaner, dessen Mutter aus NRW stammt, eine Dokumentation gedreht, die am Wochenende beim National Geographic Channel Premiere feierte und bis zum 6. November kostenfrei in deutscher Sprache auf der Facebook-Seite und der Homepage des National Geographic Channels zu sehen ist. Auf Youtube ist zudem die Originalfassung zu finden. „Before the Flood“ („Vor der Flut“) heißt der 90 Minuten lange Film und es ist kein Zufall, dass der Titel Assoziationen an die alles verschlingende, biblische Sintflut weckt. „Es gibt keine größere Gefahr für die Zukunft unserer Gesellschaft als den Klimawandel“, sagt DiCaprio. Er erzählt, dass über seinem Kinderbett Hieronymus Boschs „Garten der Lüste“ gehangen habe und das rechte Höllenbild des Tryptichons steht für ihn für das, was der Menschheit droht, wenn sie nichts unternimmt.
Veröffentlichung des Films bewusst terminiert
In dem von Martin Scorsese produzierten Film begibt sich der Hollywoodstar auf eine Reise rund um die Erde, um den Zuschauern in eindrücklichen Bildern die direkten Auswirkungen der Klimakrise vor Augen zu führen. Er lässt Naturschützer, Wissenschaftler und Aktivisten aus Industriestaaten und Entwicklungsländern zu Wort kommen. Und er spricht mit berühmten Persönlichkeiten wie dem amerikanischen Präsidenten Barack Obama, dem Noch-Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki Moon und Papst Franziskus. Dabei geht es ihm offensichtlich eher um die Botschaft, dass sich die Führer der Welt des Problems annehmen, als darum, Obama etwa damit zu konfrontieren, dass Länder wie China und Indien deutlich mehr Geld in die Entwicklung von Solartechnologien stecken als die USA. DiCaprios Botschaft ist überdeutlich: Wir müssen jetzt handeln!
Die Veröffentlichung des Films ist bewusst terminiert. In einer Woche wählen die Amerikaner einen neuen Präsidenten, und der republikanische Kandidat, Donald Trump, macht sich lustig über alle, die vor dem Klimawandel warnen. Für DiCaprio ist klar: „Wer nicht an den Klimawandel glaubt, glaubt nicht an Fakten und sollte deshalb meiner Meinung nach kein öffentliches Amt bekleiden dürfen.“