Liebe Buchhändlerin, was mögen Sie an Doris Dörries Reiselust?

Die Buchhändlerin Sabeth Vilmar wurde nicht müde, Doris Dörrie einzuladen, auch als ihr Corona herumspukte. Nun kommt die Autorin wirklich.

Sabeth Vilmar, Buchhändlerin in der Wörther Str. 17 in Prenzlauer Berg
Sabeth Vilmar, Buchhändlerin in der Wörther Str. 17 in Prenzlauer Bergprivat

Das Heldentum an sich hat einen Knacks bekommen, und das Reisen wurde durch die Pandemie erschwert. Doris Dörrie aber, erfolgreiche Filmregisseurin, Erzählerin und Schreiblehrerin, nennt ihr jüngstes Buch „Die Heldin reist“. Auf Einladung von Kunst-Buch Kollwitzplatz liest sie daraus am Mittwoch im Palais der Kulturbrauerei. Die Bücherfrage der Woche geht an die Buchhändlerin Sabeth Vilmar: Wer ist die Heldin und was gefällt Ihnen an Doris Dörries Reiselust?

Sabeth Vilmar: Doris Dörries nächste Reise führt auf jeden Fall nach Berlin. Endlich ist es so weit! Denn ihr Auftritt bei uns musste wegen Corona dreimal verschoben werden. Nun kommt gleich mit drei tollen Büchern im Gepäck: „Leben, Schreiben. Atmen. Eine Einladung zum Schreiben“ zeigt Schreibkultur vom Feinsten, Lesen und Schreiben gehören nun einmal zusammen. „Die Welt auf dem Teller“, mit den sehr schönen Illustrationen von Zenji Funabashi birgt Inspirationen aus der Küche. Ihre Liebe zu Japan ist einfach immer dabei und nicht zu erschüttern. Und das dritte, „Die Heldin reist“, lässt uns am liebsten sofort selber losfahren.

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Heldenreisen waren eigentlich immer den Männern vorbehalten, unsere Heldin, die Schriftstellerin und Filmemacherin, jedoch ist weltoffen, mutig und entschlossen. Sie erzählt hier von sich selbst. Schon als Kind mit den Eltern viel unterwegs – nicht immer gerne –, entscheidet sie sich früh, in den USA zu studieren. Auf das Einreiseformular schreibt sie bis heute „Hausfrau“ um keinen Stress mit den Immigration Officers zu bekommen. Noch 2019 ist Doris Dörrie nach Japan, Marokko und in die USA gereist, davon erzählt sie auch in dem Buch.

Japan ist für die Regisseurin von „Kirschblüten – Hanami“ heute ein Sehnsuchtsland. 1985 wurde sie zum ersten Mal mit ihrem ersten Spielfilm nach Tokio eingeladen. Im Buch erzählt sie davon, wie aufgeregt sie war, als sich alles neu und ungewohnt anfühlte: die weißen Handschuhe des Taxifahrers, das Frühstück mit Misosuppe und eingelegtem Gemüse, die Höflichkeit der Menschen. Heute ist Japan auch Heimat für sie: „In keinem anderen Land fühle ich mich so aufgehoben und beschützt, wie hier.“ Und wir sind glücklich, endlich wieder Begegnungen mit Literatinnen und Künstlern zu veranstalten.

Am Mittwoch, 13.7., 20 Uhr kommt Doris Dörrie auf Einladung von Sabeth Vilmar ins Palais der Kulturbrauerei, Karten im Vorverkauf 12 Euro. Tel.: (030) 47 37 47 22