Während sich Simone de Beauvoir (1908–1986) erinnernd unter den Schreibtisch begibt, wo sie sich im Dunkeln heimisch fühlte, zieht es Günter der Bruyn nach draußen. Auf dem zweiten Januar-Blatt des Literaturkalenders Edition Momente sieht man die Schriftstellerin mit einer lippenstiftroten Jacke neben einem Zitat aus ihren „Memoiren einer Tochter aus gutem Hause“ über Kindheit: „Ich schaute, tastete und machte in warmer Geborgenheit Bekanntschaft mit der Welt.“ Günter de Bruyn (1926–2020), zu sehen auf einem leicht vernebelten Schwarz-Weiß-Bild, berichtet Anfang November von den ersten Schritten nach der Öffnung der Berliner Mauer 1989. Er hatte „gegen das Gefühl des Unwirklichen ankämpfen“ müssen, als er Kirche, Dorfteich und Schloss aufsuchte: „Alles war wohlerhalten, nur gepflegter als in Kindertagen, und an diesem Novembertag fast menschenleer.“
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