Ursa singt in Happy’s Café. Ihr Mann Mutt, der sie dort kennengelernt hat, möchte nicht mehr, dass sie weiter singt. Sie sei jetzt schließlich seine Ehefrau. Eines Abends, vier Monate nach ihrer Hochzeit, kommt er betrunken ins Happy’s und schubbst sie nicht nur von der Bühne, sondern gleich eine Treppe hinab. Es geht nicht gut aus. Die Icherzählerin des Romans „Corregidora“ offenbart das schon im ersten Absatz. Was mit ihr und Mutt war im Jahr 1948 in einer Kleinstadt in Kentucky ist nur eine der Sorgen in einem Gewirr von Problemen, das sie mit sich herumschleppt.
Diese Frau hat den Blues: „Corregidora“, ein fast vergessener Roman aus den USA
Toni Morrison war die erste Leserin dieses Buches, James Baldwin lobte es bei Erscheinen. Mit Gayl Jones wartet eine schwarze Autorin auf Wiederentdeckung.

Billie Holiday im Jahr 1947. Ihre Musik prägt die Icherzählerin von „Corregidora“.imago/glasshouseimages