Wer hat diesen Klappentext genehmigt: „Helene Hegemann sprengt mit luzidem Blick und großer sprachlicher Wucht sämtliche Kategorien, über die wir die Gegenwart zu begreifen versuchen“? „Sämtliche Kategorien“, das muss man sich vor der Lektüre erst mal wieder aus dem Bewusstsein schütteln. Zum Glück geschieht das zügig und von ganz allein, auch wegen Hegemanns Sprache, die mit der erwähnten „Wucht“ allerdings nicht viel zu tun hat. Tatsächlich webt die Autorin mit ihren Worten eher beiläufig einen dichten Teppich des Unwohlseins, auf dem sich die Leser schon bald vor Erschöpfung niederlegen müssen, um sogleich daran festzukleben.
Helene Hegemanns „Schlachtensee“: Wer erschlägt einen Pfau mit dem Golfschläger?
Helene Hegemann lädt in ihrem neuen Erzählband zum Leiden ein, lässt Tumore, Lawinen, reiche Vollidioten und die Liebe wüten. Da sollte man durch.

Die Schriftstellerin Helene Hegemannimago/Mike Schmidt