Maischberger: Fall Bivsi Rana aus Duisburg zeigt absurde deutsche Abschiebepraxis

Zwei Fälle, zwei Menschen, so exemplarisch für das deutsche Asylrecht, so unverständlich in der Außenbetrachtung. Erster Fall: ein verurteilter Gewalttäter, der in einer Flüchtlingsunterkunft einen Jungen tötet. Schon vorher war bekannt, dass der Afghane ein Verbrecher ist, er gilt als gemeingefährlich. Weil er zum Christentum konvertiert, wird er nicht abgeschoben.

Ein zweiter Fall: ein 15-jähriges Mädchen, geboren und aufgewachsen in Duisburg, wird aus dem Klassenzimmer geholt, zum Flughafen gebracht und nach Nepal abgeschoben, woher vor zwanzig Jahren ihre Eltern als Flüchtlinge kamen. Das Mädchen spricht die Sprache nicht, war noch nie in Nepal.

Zwei Extremfälle, Anlass für die Maischberger-Runde, am späten Mittwochabend zu diskutieren: „Streit um Abschiebungen: Ist die Politik zu lasch oder zu hart?“

CSU-Politiker Mayer will weiter nach Afghanistan abschieben

Für mehr Abschiebungen plädierte der innenpolitische Sprecher der CSU Stephan Mayer. Völlig unverständlich sei es gewesen, dass der Afghane auf freien Fuß in einen kleinen bayrischen Ort bleiben durfte. „Personen, von denen eine Unsicherheit ausgeht, gehören ins Gefängnis.“

Einen Abschiebestopp nach Afghanistan hält der Politiker für katastrophal: „Das wäre eine Einladung für Afghanen nach Deutschland zu kommen.“ Dass das Mädchen abgeschoben wurde in ein Land, in dem sie noch nie war, befürwortet Mayer. Das sei eine „konsequente Durchsetzung des Rechtsstaats.“