Björk veröffentlicht seit 45 Jahren Musik, und seit 30 Jahren bekommen auch wir etwas davon mit, so viel, dass ihr Werk inzwischen in vielen Biografien zu einem klingenden Reflexionsgleis geworden ist, von dem aus man mit der nötigen Schiefheit auf die Phasen des eigenen Lebens zurückblicken kann. Dazu muss man überhaupt kein Fan sein; die Hervorbringungen dieser isländischen Künstlerin sind derart charakteristisch und nervenreizend, dass man nicht an ihnen vorbeihören kann. Die Kontinuität ergibt sich aus ihrer himmelhellen Stimme, die noch singt, wenn sie schreit. Wer sie einmal gehört hat, weiß, was für ein Unsinn es ist, die Existenz von Elfen abzustreiten und so zu tun, als hätte man keine Sehnsucht nach ihnen und als würde man sich vor ihnen nicht fürchten.
„Atopos“ von Björk: ein soziales und psychedelisches Meisterwerk
Die isländische Künstlerin Björk begleitet uns seit Jahrzehnten, nun kommt ein neues Album heraus und schon die Vorabveröffentlichung „Atopos“ ist ein Meisterwerk.

Ein Plüschkaktus im Pilzwald: die Isländerin Björk in dem Video zu ihrem neuen Song „Atopos“Screenshot/YouTube