Zum Tod von Steve Bronski

Steve Bronski, Mitgründer und Keyboarder der schottischen Band Bronski Beat, ist tot.

Bronski Beat mit Steve Bronski (l.),  Jimmy Somerville und Larry Steinbachek Mitte der 80er-Jahre
Bronski Beat mit Steve Bronski (l.), Jimmy Somerville und Larry Steinbachek Mitte der 80er-Jahreimago stock&people

Steve Bronski, Mitgründer und Keyboarder der schottischen Synthie-Band Band Bronski Beat, ist tot. „Es ist traurig zu hören, dass Steve Bronski gestorben ist. Er war ein talentierter und sehr melodischer Mann“, schrieb  sein früherer Bandkollege Jimmy Somerville am Freitag auf Twitter. Bronski wurde 61 Jahre alt. Eigentlich hieß er Steve Forrest. Seinen Künstlernamen entlieh er Günter Grass, nicht zuletzt wegen der   blechtrommlerischen Persona Jimmy Somervilles, die zum Markenzeichen der Band werden sollte.

Nummer eins in den prüden Staaten

Die beiden hatten Bronski Beat 1983 gemeinsam mit Larry Steinbachek gegründet. Die Debüt-Single „Smalltown Boy“ des offen schwulen Trios wurde ein Welthit. Das Lied handelt von einem jungen schwulen Mann, der aus Scham vor Gerede und Angst vor Gewalt von zu Hause ausreißt. Bronski und Somerville stammten aus Ruchill bein Glasgow, und der Song erzählte ihre eigene Geschichte: „Mother will never understand why you had to leave / But the answers you seek will never be found at home“, heißt es da. So erfolgreich wurde nie zuvor ein schwules Outing besungen. In den prüden Vereinigten Staaten stieg der Song sogar auf Nummer eins der Dance-Charts.

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Auch der zweite Hit „Why?“ behandelte Homophobie. Das Debütalbum hieß „The Age of Consent“ in Anspielung auf das Schutzalter für homosexuelle Handlungen, das in vielen Ländern galt oder noch immer gilt.

„Die Arbeit mit ihm an Songs und dem einen Song, der unser Leben verändert und so viele andere Leben berührt hat, war eine lustige und spannende Zeit", erklärte Somerville. „Danke für die Melodie, Steve“. Nachdem Steinbachek schon 2017 an Krebs gestorben war, ist er der letzte Überlebende einer Band,  die ihren Platz in der Pop-Geschichte längst  sicher hat.