Wegen Ukraine-Krieg und Anfeindung: Die Ska-Band Russkaja löst sich auf

In Österreich gelangten sie zu einiger Bekanntheit. Nun zieht die Band Russkaja Konsequenzen aus dem Ukraine-Krieg – und hört auf mit der russischen Musik.

Russkaja um Sänger Georgij Makazaria
Russkaja um Sänger Georgij MakazariaAlex Halada/afp

Schluss mit lustig: Die Band Russkaja zieht Konsequenzen aus dem Russland-Ukraine-Krieg und löst sich auf. Das hat die Band am Freitag auf ihrem Facebook-Account mitgeteilt: „Dies ist der traurigste Tag der Bandgeschichte nach 18 Jahren, aber der wütende Krieg in der Ukraine, den Russland am 24. Februar 2022 begonnen hat, macht es uns unmöglich, mit einem Image & Style weiterzumachen, die sich auf satirische Weise der Sowjet-Thematik und -Sprache bedienen.“

Russkaja hatten sich 2005 in Wien gegründet, rund um den Sänger und Schauspieler Georgij Alexandrowitsch Makazaria, der als Sohn georgischer Eltern 1974 in Moskau geboren wurde, mit seiner Familie allerdings 1989 nach Österreich übersiedelte. Mit ihrer großteils russischsprachigen Ska-Musik brachte es die Band, deren Mitglieder auch aus der Ukraine, Italien, Deutschland und Österreich kommen, vor allem in Österreich zu einiger Bekanntheit. Nicht zuletzt durch ihre Auftritte in der Late-Night-Show „Willkommen Österreich“.

Bereits vor fast einem Jahr, kurz nach dem russischen Überfall auf die Ukraine, hatte die Band Russkaja am 24. Februar auf Facebook den Krieg in einem englischsprachigen Statement verurteilt. Darin hieß es auch: „Unglücklicherweise hat die aktuelle russische Regierung Europas größte Errungenschaft gestohlen: die Freiheit.“

Dass die Band den russischen Krieg kritisiert, scheint aber nicht überall so angekommen oder verstanden worden zu sein. Wie die Band in ihrem aktuellen Facebook-Post betont, habe man dennoch Shitstorms und Hasskommentare erhalten: „Textzeilen werden falsch interpretiert und als pro-russisch dargestellt. Die Bandmitglieder werden als russische Terroristen hingestellt, obwohl wir das genaue Gegenteil davon sind.“

Man sorge sich mittlerweile um die Sicherheit der Crew – und wolle nicht riskieren, dass „etwas Schlimmes & Gewalttätiges passiert, während wir auf Tour sind und Shows spielen“. Eine Tour zum aktuellen siebten Album wird es daher also nicht mehr geben. Und somit auch nicht mehr den Slogan, mit dem die Konzerte stets begonnen haben, seit dem Überfall: „Hey Moscow – let’s stop this fucking war!“ Nun stoppt die Band, und der Krieg tobt weiter.