Nach israelfeindlichen Aussagen: Konzert von Roger Waters soll abgesagt werden
Der Pink-Floyd-Mitbegründer stand wiederholt wegen kontroverser politischer Aussagen in der Kritik. Frankfurt am Main zieht nun die Reißleine.

Das für den 28. Mai 2023 in der Frankfurter Festhalle geplante Konzert von Roger Waters soll so nicht stattfinden. Das meldet die Frankfurter Allgemeine Zeitung am Donnerstag – und beruft sich dabei auf die Stadt Frankfurt und die hessische Landesregierung.
Dass Stadt und Land das Konzert überhaupt auf diesem Wege verhindern können, hat mit der besonderen Situation in Frankfurt zu tun: Die Frankfurter Festhalle, in der Main-Metropole eine der wichtigsten Konzert-Locations, gehört der Frankfurter Messe GmbH – an der wiederum die Stadt Frankfurt zu 60 Prozent und das Land Hessen zu 40 Prozent beteiligt sind. Somit konnten die beiden Akteure einen Gesellschafterbeschluss erlassen. Bei einer rein privatwirtschaftlich betriebenen Konzerthalle wäre das so nicht möglich gewesen.
Dass der anstehende Auftritt seit Wochen diskutiert wird, liegt an den politischen Äußerungen von Roger Waters, der sich seit Jahren kritisch gegenüber der Politik Israels äußert, auf eine Weise, die immer wieder als antisemitisch eingestuft wird. Unlängst hatte er der Berliner Zeitung ein ausführliches Interview gegeben, in dem er seine politischen Standpunkte zu Israel und auch dem Russland-Ukraine-Krieg darlegt. Begleitet wurde das Interview von Meinungsbeiträgen der Deutsch-Ukrainerin Krista-Marija Läbe und des Historikers Michael Wolffsohn.
Die Tour von Roger Waters beginnt – wenn alles so verläuft wie geplant – am 17. März in Lissabon. Über Tourstationen in Barcelona, Madrid und Mailand wird er dann auch nach Berlin kommen und hier auftreten, am 17. und 18. Mai in der Mercedes-Benz-Arena.