Nancy Fraser: Der Kampf um Abtreibung ist ein Arbeitskampf

Antirassismus und Antisexismus sind Arbeiterkämpfe, sagt die Philosophin Nancy Fraser. Wir haben sie für die Benjamin-Lectures am HKW in Berlin getroffen

Nancy Fraser ist Philosophin und eine der bekanntesten US-amerikanischen Feministinnen. Hier während ihres Berlinaufenthalts, Linienstrasse.
Nancy Fraser ist Philosophin und eine der bekanntesten US-amerikanischen Feministinnen. Hier während ihres Berlinaufenthalts, Linienstrasse.Stephan Pramme

Nancy Fraser, 75, ist so etwas wie ein akademischer Rockstar. Die Plakate für ihre Vorlesungsreihe im Haus der Kulturen der Welt hängen Seite an Seite mit Konzertplakaten. Und an drei Tagen in Folge füllt sie die „Schwangere Auster“ mit 1.000 Besuchern bis zum Überquellen. Die US-Amerikanerin, die an der New School in New York City unterrichtet, ist seit den 1990er Jahren eine Galionsfigur der Kritischen Theorie, insbesondere ihrer marxistischen und feministischen Strömungen. Ihre Debatte mit der Gendertheoretikerin Judith Butler über den Stellenwert von Kulturkämpfen in linker Politik sorgt bis heute für Gesprächsstoff. In ihrem 2020 gemeinsam mit der HU-Professorin Rahel Jaeggi erschienenen Buch „Kapitalismus“ präsentiert Fraser eine erweiterte Perspektive auf das Wirtschafts- und Gesellschaftssystem, die sie in ihrem Ende diesen Jahres auf Englisch erscheinenden „Cannibal Capitalism“ noch weiter ausbaut. Der Kapitalismus ist für Fraser ein unersättliches Monstrum, das die Demokratie sowie den Planeten verschlingt. Wir trafen sie zum Gespräch in Berlin-Mitte. 

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