Opernstars geben Livestreaming-Konzerte vor besonderen Kulissen
Im Auftrag der New Yorker Metropolitan Oper soll eine neue Reihe von Livestreaming-Konzerten initiiert werden. Den Auftakt macht der deutsche Opernsänger Jonas Kaufmann.

Opernstars wie Anna Netrebko, Diana Damrau und Jonas Kaufmann sollen im Auftrag der New Yorker Metropolitan Oper in den kommenden Monaten Livestreaming-Konzerte vor besonderen Kulissen in Europa und den USA geben. Das teilte die Deutsche Presse-Agentur mit, die sich auf eine Online-Pressekonferenz der Metropolitan Oper beruft. Demnach mache den Auftakt der Münchner Opernsänger Jonas Kaufmann, der am 18. Juli im Kloster Polling singen soll.
Danach soll unter anderem am 10. Oktober die russisch-österreichische Operndiva Anna Netrebko im Palais Liechtenstein in Wien auftreten und zwei Wochen später die in Günzburg geborene Sopranistin Diana Damrau gemeinsam mit ihrem Kollegen Joseph Calleja in Malta. Alle Konzerte finden ohne Publikum statt, werden aber live auf der Webseite der Metropolitan Oper übertragen. Tickets kosten 20 Dollar (etwa 18 Euro).
Wie Anna Netrebko, Diana Damrau und Jonas Kaufmann den Lockdown verbrachten
„Wir haben uns alle zusammen entschieden, etwas Neues auszuprobieren“, sagte der Direktor der Metropolitan Oper, Peter Gelb, bei der Pressekonferenz. Das seit Mitte März geschlossene Opernhaus in der von der Coronavirus-Pandemie besonders stark betroffenen Millionenmetropole New York hatte vor kurzem angekündigt, nicht vor dem 31. Dezember wieder aufmachen zu wollen. Damit gehen der Met Schätzungen zufolge Einnahmen in Millionenhöhe verloren. „Es ist eine sehr schwierige Zeit“, sagte Gelb.
Der aus Deutschland ebenfalls in die Online-Pressekonferenz eingeschaltete Opernsänger Kaufmann sagte, er habe die Zeit der Pandemie mit Aufnahmen klassischer Lieder verbracht. „Das ist eine Kunstform, die für eine Zeit wie diese wie gemacht scheint.“ Kollegin Damrau erzählte, sie habe einen großen Teil der Zeit in Frankreich verbracht. „Mit dem Lockdown habe ich dann von einem Moment auf den anderen aufgehört, Opernsängerin zu sein, und wurde zur Lehrerin für meine beiden Kinder.“ Das sei sehr anstrengend gewesen und sie habe keine Energie mehr zum Singen gehabt. „Ich habe dann irgendwann angefangen, Musicals und viel Kirchenmusik zu singen, das hat mich ruhiger gemacht.“ Inzwischen habe sie aber unter anderem in Zürich schon wieder ein Konzert gegeben.