Pollesch greift Heiner-Müller-Umsetzung für Volksbühne auf

Die Berliner Volksbühne will auf den Pfaden des Dramatikers Heiner Müller (1929-1995) ein DDR-Arbeiterstück des damaligen Petrolchemischen Kombinats Schwedt ...

Berlin-Die Berliner Volksbühne will auf den Pfaden des Dramatikers Heiner Müller (1929-1995) ein DDR-Arbeiterstück des damaligen Petrolchemischen Kombinats Schwedt erneut für die Bühne adaptieren. Intendant René Pollesch kündigte das Stück mit der als Arbeitstitel übernommenen Bezeichnung „Horizonte“ als Uraufführung für den 1. Dezember an.

Müller hatte das in Schwedt gefeierte Stück mit Passagen aus Shakespeares „Sommernachtstraum“ versetzt und mit vergleichsweise mäßigem Erfolg zur Eröffnung der Intendanz von Benno Besson 1969 an der Volksbühne realisiert. Spielen werden nach Angaben vom Freitag unter anderem Milan Peschel („Je suis Karl“) und Martin Wuttke („Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“).

Wuttke steht auch auf der Bühne, wenn im Februar mit „Monosau“ ein Text des als Enfant terrible geltenden Künstlers Jonathan Meese uraufgeführt wird.

Der Reigen der Uraufführungen eröffnet am 15. September die österreichische Choreografin und Performancekünstlerin Florentina Holzinger, die für die Volksbühne ihr neues Stück „Ophelia's Got Talent“ realisieren wird. Die aufwendige Produktion wird sich nach den Worten Holzingers mit „der Psychologie des Wassers“ und „dem Fetisch des Ertrinkens“ befassen.

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Erstmals zu sehen sein wird auch „Hyäne Fischer - Das totale Musical“ nach einem Konzept un in der künstlerischen Leitung der ebenfalls aus Österreich stammenden Musikkuratorin Marlene Engel.

Für Pollesch ist es die zweite Spielzeit. Die Volksbühne hat turbulente Jahre hinter sich. Nach der Ära von Frank Castorf übernahm der Belgier Chris Dercon die Leitung. Ihm schlug aber viel Protest entgegen, nach nicht mal einem Jahr hörte er auf. Sein Nachfolger Klaus Dörr, der das Haus vorübergehend leiten sollte, gab den Posten nach Vorwürfen mehrerer Frauen auf.