Sandra Maischberger zur SPD: Respekt für Sigmar Gabriel, hohe Erwartungen an Martin Schulz

Frisches Gesicht in Berlin oder Groko-Erfahrener aus dem Eliteraumschiff Brüssel? Sandra Maischbergers Gäste zeichneten ein gemischtes Bild über des Kanzlerkandidaten Schulz.

Erst am Wochenende will Martin Schulz erklären, wie er die SPD programmatisch aufstellen will – egal, bei Maischberger diskutierte man trotzdem schon mal. Anlässlich der Personal-Rochade bei der SPD änderte man kurzfristig den Titel der Sendung: „Alles auf Schulz: Kann er Merkel stürzen?“

Lob von Putzfrau Susanne Neumann

Thema Nummer eins: Sigmar Gabriel. Mit seiner spektakulären Entscheidung, seinen Freund und Genossen Schulz nicht nur den Vortritt für die Kandidatur zu überlassen, sondern gleichzeitig seinen geliebten SPD-Vorsitz zu räumen, erhält er Respekt auch von Kritikern: „Der hängt mit Herz und Seele an seiner Politik. Ich ziehe den Hut“, räumt die Gewerkschafterin und SPD-Mitglied Susanne Neumann ein. Gleichzeitig glaubt sie, mit dem Personalwechsel sei es nicht getan, man müsse man an die inhaltliche Programmatik.

Ähnlich sieht das Sahra Wagenknecht: „Die SPD ist nicht wegen Sigmar Gabriel im Umfragetief, sondern weil sie nicht mehr dafür steht, wofür sie mal gegründet wurde“ Martin Schulz komme aus dem gleichen Parteiflügel wie Gabriel, wo solle da ein Aufbruch sein, fragt Wagenknecht.

Sehnsucht nach neuen Gesichtern

Dem entgegen hält der „Stern“-Journalist Ulrich Jörges: „Schulz ist wie eine weiße Leinwand.“ Völlig unverbraucht sei Schulz in Berlin, ganz im Gegensatz zum Groko-Genossen Gabriel. In der Bevölkerung gebe es eine Sehnsucht nach neuen Gesichtern, jetzt müsse es Schulz nur schaffen, seine Beliebtheitswerte auch in SPD-Kreuze umzuwandeln.

CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer nennt die Kandidatenkür das „letztes Aufgebot“ der SPD. Vor allem die EU-Vergangenheit des designierten SPD-Chefs deutet er kritisch. Schulz stehe für ein „mehr Europa, nicht für ein besseres“. Es sei Angela Merkel gewesen, die verhindert hatte, dass deutsche Sparer für die Schulden Griechenlands haften müssen. Schulz wolle Vergemeinschaftung, die Schuldenunion.