Dresden : Schmuck aus dem Grünen Gewölbe zum Kauf angeboten
In Israel sind die ersten Juwelen aus dem spektakulären Raub aufgetaucht. Unbekannte verlangen eine Millionsumme in Bitcoins.
dpa , 10.1.2020 - 09:59 Uhr
Der Schmucksaal im Grünen Gewölbe. Diebe hatten am frühen Morgen des 25. Novembers die Vitrine eingeschlagen und Schmückstücke geraubt.
Foto: dpa-Bildfunk
Tel Aviv - Eine israelische Sicherheitsfirma hat nach eigenen Angaben Schmuckstücke aus dem Einbruch im Dresdner Grünen Gewölbe von Unbekannten angeboten bekommen. Diese verlangten in E-Mails neun Millionen Euro für den Bruststern des Polnischen Weißen Adler-Ordens und den „Sächsischen Weißen“. Dies bestätigte der Geschäftsführer der israelischen Sicherheitsfirma CGI, Zvika Nave, am Freitag. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung berichtet.
Die Firma ist nach eigenen Angaben mit der Überprüfung der Sicherheitsmaßnahmen im Grünen Gewölbe beauftragt sowie mit der Untersuchung des Einbruchs. Die Zahlung sollte demnach in der Internetwährung Bitcoin erfolgen. „Alle Informationen wurden in Echtzeit an die Dresdner Staatsanwaltschaft übergeben“, sagte Nave. Die E-Mail-Absender schrieben, ihre Nachricht sei nicht nachzuverfolgen, sie verwendeten verschiedene Verschlüsselungstechniken.
Die gestohlenen Schätze aus dem Grünen Gewölbe
Bildstrecke
Aigrette für das Haar in Form einer Sonne Globig, August Gotthelf (vor 1769-nach 1819) | Juwelier, Herstellung: 1782-1807, Dresden [Saxony], Dresden, zwischen 1782 und 1807, 127 Brillanten, Silber
Staatliche Kunstsammlungen Dresden/Juergen Karpinski via AP
Große Brustschleife aus dem Schmuck der Königinnen Globig, Christian August (vor 1747-1798) | Juwelier; Herstellung: 1782-1782, Dresden [Saxony]; Dresden, 1782
Kunstsammlungen Dresden/Juergen Karpinski via AP
Bruststern des polnischen Weißen Adler-Ordens (Brillantgarnitur) Grünes Gewölbe, Staatliche Kunstsammlungen Dresden. Foto: Jürgen Karpinski Brillantgarnitur Bruststern des polnischen Weißen Adler-Ordens Jean Jacques Pallard. Genf/ Wien zwischen 1746 und 1749 Brillanten, Rubine, Gold, Silber Großer Mittelstein: 20,189 ct. Höhe: 15,5 cm; Breite 15,5 cm Grünes Gewölbe, Inv. Nr. VIII 23 Verwendung nur mit Genehmigung und Quellenangabe.
Grünes Gewölbe/Staatliche Kunstsammlungen Dresden/Juergen Karpinski via AP
Aigrette für das Haar in Form einer Mondsichel Globig, August Gotthelf (vor 1769-nach 1819) | Juwelier; Herstellung: 1782-1807, Dresden [Saxony]; Dresden, zwischen 1782 und 1807Germany.
Staatliche Kunstsammlungen Dresden/Juergen Karpinski via AP
Schmuckstück in Palmettenform (Brillantgarnitur) Pallard, Jean Jacques (1701-1776) | Goldschmied; Herstellung: 1746-1746, Vienna [Vienna] Wissenschaftliche Bearbeitung; Genf/Wien, 1746
Staatliche Kunstsammlungen Dresden/Juergen Karpinski via AP
Kleinod des Polnischen Weißen Adler-Ordens (Diamantrosengarnitur)
Staatliche Kunstsammlungen Dresden/Juergen Karpinski via AP
Hutagraffe der Diamantrosengarnitur Globig, Christian August (vor 1747-1798) | Juwelier; Herstellung: 1782-1789, Dresden [Saxony]
Staatliche Kunstsammlungen Dresden/Juergen Karpinski via AP)
Schmuckstück in Palmettenform (Brillantgarnitur) Pallard, Jean Jacques (1701-1776) | Goldschmied; Herstellung: 1746-1746, Vienna [Vienna] Wissenschaftliche Bearbeitung; Genf/Wien, 1746
Staatliche Kunstsammlungen Dresden/Juergen Karpinski via AP
Kette aus 177 sächsischen Perlen Herstellung: 1734-1937
Staatliche Kunstsammlungen Dresden/Juergen Karpinski via AP
Degen mit Scheide (Diamantrosengarnitur) Globig, Christian August (vor 1747-1798) | Juwelier; Herstellung: 1782-1789, Dresden [Saxony]; Dresden, zwischen 1782 und 1789
Staatliche Kunstsammlungen Dresden/Juergen Karpinski via AP
Das Achselband mit dem „Sächsischen Weißen“ und der Bruststern des Polnischen Weißen Adler-Ordens gehören zu gut zwei Dutzend erbeuteten barocken Schmuckstücke aus Diamanten und Brillanten. Zwei Unbekannte waren am frühen Morgen des 25. November mit Gewalt in das berühmte Schatzkammermuseum des 18. Jahrhunderts im Erdgeschoss des Residenzschlosses eingedrungen. Sie hatten ein Fenstergitter durchtrennt, das Fenster herausgestemmt, im Juwelenzimmer mit einer Axt Löcher in die Vitrine mit den prächtigsten Stücken gehackt und zugegriffen. Der Coup, der weltweit Schlagzeilen machte, dauerte nur wenige Minuten. Als die Polizei eintraf, waren Diebe und Beute verschwunden.