Tatort-Vorschau zu „Die Wiederkehr“: Kommissarin Lürsen und die Schatten der Vergangenheit
Köln - Sie ist wieder da. Zehn Jahre, nachdem die siebenjährige Fiona Althoff spurlos verschwand, steht plötzlich eine junge Frau mit pinken Haaren und giftgrünen Fingernägeln vor der Tür. Ihre Mutter und Geschwister fallen aus allen Wolken. Schließlich hatten die Bremer Hauptkommissare Inga Lürsen (Sabine Postel) und Stedefreund (Oliver Mommsen) die damaligen Ermittlungen ergebnislos eingestellt, nachdem sich der verdächtige Vater erhängt hatte. Die Leiche der kleinen Fiona wurde nie gefunden.
„Haben Sie sich verrannt?“, rufen die Reporter, als die Medien Wind von der Geschichte bekommen. Und tatsächlich lastet der Fall schwer auf Kommissarin Lürsen. Fiona erzählt sichtlich traumatisiert, sie sei entführt und missbraucht worden. Haben die Ermittler das Mädchen damals im Stich gelassen? Die Akten werden wieder aufgerollt und der Zuschauer taucht ein in eine beunruhigende Familientragödie.
Gekonnt halten die Autoren Matthias Tuchmann und Stefanie Veith die Spannung in diesem Krimi aufrecht. Es sind aber nicht die von Maden zerfressenen Leichen in einem alten Campingwagen, die sich ins Gedächtnis einbrennen. Es sind die starken Emotionen der Frauenfiguren, die die Geschichte so sehenswert machen. Regisseur Florian Baxmeyer inszeniert sie sehr authentisch und der Zuschauer rückt nah an Fiona (Gro Swantje Kohlhof) und Mutter Silke (Gabriela Maria Schmeide) heran. Das Ende ist nicht vorhersehbar – dafür berührt es umso mehr. Ein gelungener „Tatort“, der nicht alle Fragen klärt, aber eines in aller Schonungslosigkeit verdeutlicht: Die Liebe einer Mutter kennt keine Grenzen.
Tatort: Die Wiederkehr. 20.15 Uhr, 15.03.2015, Das Erste