„The Masked Singer“ auf ProSieben: Ein Konzept, das funktionieren kann

Köln - Es ist erstaunlich, wie einen das verunsichert. Diese Stimme kennt man doch irgendwo her – und trotzdem kann man sie kaum zuordnen. In der neuen ProSieben-Show „The Masked Singer” lassen unter anderem prominente Musiker, Sportler und Schauspieler in fünf Duellen und einem Finale ihr Gesangstalent vom TV-Zuschauer bewerten.

Bis hierhin eine spannende Idee, könnte man doch vielleicht an der ein oder anderen Person des öffentlichen Lebens noch eine ganz neue Seite entdecken. Das eigentlich Interessante am Konzept ist jedoch die Tatsache, dass die Sänger – allesamt unkenntlich gemacht – in überdimensionierten, aber liebevoll designten Kostümen performen. In denen bleiben sie so lange, bis sie durch das Telefon-Votum der Zuschauer abgewählt werden. So muss sich in jeder Folge einer von ihnen demaskieren und die Show verlassen.

Win-Win-Situation für das Publikum

Das macht den ganz besonderen Spaßfaktor der von Matthias Opdenhövel routiniert moderierten Show aus, bietet sich hier doch eine klassische Win-Win-Situation für das Publikum: mit den guten Sängern fiebert man bis zu Ende mit – obwohl man ihre Identitäten nicht kennt – und von den weniger guten erfährt man wenigstens, wer sie sind.

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Zur Seite stehen den Zuschauern die aufwändig gestalteten Einspielfilme, in denen die Prominenten kryptische  Hinweise auf ihre Identität geben, und ein vierköpfiges Rateteam. Rea Garvey und Ruth Moschner werfen sich hier souverän die Bälle zu und geben ernsthafte Tipps ab. Leider ganz im Gegenteil zu Max Giesinger, der sich offensichtlich völlig in seinen Gedanken verzettelt – und zu Collien Ulmen-Fernandes, die einfach nur total überdreht und alberne Zwischenrufe in die Runde wirft.

Kostüm von Ex-„No Angels“-Star am Haken

Auch das erste Duell ist wenig interessant, gerade weil der Mann im Engelskostüm den Saal mit absolut brillianter Stimme zum Kochen bringt. Seine Gegnerin im Monsterkostüm kann ihm nämlich nichts entgegen halten. Die späteren Duelle entschädigen jedoch etwas für das anfängliche (und wohl auch nicht planbare) Manko.

Im Großen und Ganzen scheint es möglich, dass der Ableger des US-amerikanischen Ablegers eines erfolgreichen südkoreanischen Formats auch in Deutschland einigermaßen gut ankommen wird. Dann würde sich auf Dauer auch der große Werbeaufwand für ProSieben bezahlt machen. Bislang hängt nämlich nur das Kostüm von Lucy Diakovska („No Angels”) am Haken – und neun weitere folgen noch bis zum Ende der Staffel.