Interimsleitung für die Volksbühne bis zum Spielzeitende

Die Kulturverwaltung setzt nach der Demission von Klaus Dörr ein mehrköpfiges Übergangsdirektorium ein. Die machtmissbräuchlichen Vorgänge werden aufgearbeitet.  

Die Volksbühne am vergangenen Sonntag
Die Volksbühne am vergangenen Sonntagdpa/Christoph Soeder

Berlin-Die Kulturverwaltung hat für die Volksbühne ein Interimsdirektorium eingesetzt, das den Spielplan und die die künstlerische Arbeit bis zum Spielzeitende sichern soll. Laut der Pressemitteilung vom Montagabend stehen die Dramaturgin Sabine Zielke und Gabriele Gornowicz (Geschäftsführerin bis 2014) dem Interimsdirektorium vor. 

Sabine Zielke, geboren 1959 in Laage (Mecklenburg-Vorpommern), studierte von 1978 bis 1981 an der Staatlichen Schauspielschule Berlin und ab 1981 an der Theaterhochschule Leipzig. Ihre Dramaturginnenlaufbahn begann 1986 im Theater im Palast, seit 1989 ist sie an der Volksbühne engagiert, zunächst als Assistentin für Regie und Dramaturgie, später als Dramaturgin. Neben Stückdramaturgien liegt ihr Schwerpunkt auf Literatur und themenbezogenen Projekten.

Auch Gabriele Gornowicz ist dem Haus, dessen Geschäfte sie 1997 bis 2014 führte, schon lange verbunden. Ihr Vorgänger war der spätere Kulturstaatssekretär André Schmitz.

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Zur Leitung gehören der Mitteilung nach ebenfalls Thomas Walter, der von 2014 bis 2018 Geschäftsführer war und kommende Spielzeit in dieser Funktion mit René Pollesch an das Haus zurückkehrt, der Chefdisponent Klaus Michael Aust, der Technische Direktor Stefan Pelz und der von Klaus Dörr engagierte Schauspieldirektor Thorleifur Örn Arnarsson. Komplettiert wird das Direktorium durch je ein Mitglied des Ensembles und des Personalrates.

Für die Aufarbeitung der machtmissbräuchlichen Vorfälle, die zur Demission von Klaus Dörr geführt haben, hat die Kulturverwaltung mit Eva Eschenbruch und Constantin Olbrisch zwei erfahrene Mediatoren beauftragt.