Die Stückemärkte von Heidelberg sowie des Berliner Theatertreffens und die Mülheimer Theatertage sind vorbei, die Autorentheatertage stehen am Deutschen Theater vor der Tür. Diese wichtigen Festivals, die die Gegenwartsdramatik fördern und feiern wollen, ignorieren weitgehend die Komödie. Der Trend geht ungebrochen zu Projekten, Installationen und Textflächen, die mit ihren formalen Originalitätsansprüchen zwar immer weniger ein uneingeweihtes Publikum erreichen und inzwischen auch die letzten interessierten Feuilletonisten abgehängt haben, aber bestens für interne Selbstdarstellungszwecke der Theaterbetriebe und ihrer Dramaturgieabteilungen geeignet sind.
Heult doch! Wo bleiben die Komödien?
David Gieselmann und Rebekka Kricheldorf schreiben komische Stücke und werden dafür vom Kulturbetrieb mit Missachtung bestraft. Ein Dialog aus Seufzern.

Woran liegt es, dass im deutschsprachigen Theater die Komödie so schlecht beleumundet ist? Die Humorlosigkeit kann auf eine lange Tradition zurückblicken.Im Uhrzeigersinn von oben links: Hans von Aachen „Zwei lachende Männer (Doppelselbstbildnis)” / Bartolomé Esteban Murillo „Zwei Frauen am Fenster” / „Lachender Narr” / Bertalan Karlovszky „Porträt einer lachenden Dame” / Jan Steen „Fröhliche Gesellschaft auf einer Terrasse” / Jan van Bijlert „Lachendes Mädchen, das ein kleines Bild einer nackten Frau von hinten gesehen zeigt”