Mahnoor Sadat sitzt auf dem Podium im Kino „Babylon“ und berichtet stolz, dass sie seit ihrer Ankunft in Deutschland schon in mehrere Sportvereine eingetreten ist und gerade in einem Fußballspiel fünf Tore geschossen hat. Sie wird vom Publikum bejubelt, als hätte sie für die deutsche Nationalmannschaft getroffen. Vor einem Jahr musste die heute 19-Jährige in ihrer Heimatstadt Kabul erleben, wie die Taliban das Land eroberten und Frauen alle Freiheiten nahmen. Akut bedroht sind seitdem auch alle Menschen in Afghanistan, die mit fremden Streitkräften und Organisationen zusammengearbeitet haben. Die Journalistin Theresa Breuer, die seit 2018 aus Kabul berichtete, sorgte sich um einheimische Mitarbeiter und deren Familien und begann angesichts der chaotischen Bilder vom Flughafen, mit Freunden eigene Evakuierungen zu organisieren. Ihre Gruppe nennt sich bis heute „Kabul Luftbrücke“. Dabei haben sie nur einmal mit einem Charterflug vorgeführt, dass Evakuierungen weiterhin auf dem Luftweg möglich sind. Doch der 45-minütige Flug nach Islamabad in Pakistan kostete 1600 Dollar ihrer Spendengelder – für jeden der 140 Geretteten.
Doku „Mission Kabul-Luftbrücke“: Wenn Journalistinnen zu Aktivistinnen werden
Die ARD-Doku „Mission Kabul-Luftbrücke“ begleitet afghanische Familien auf dem Weg nach Deutschland.

Szene aus der Doku „Mission Kabul-Luftbrücke“rbb Presse & Information