Nicht nur ein Holzschiff, eine Rutsche, Schaukel, Wackelrobbe und jede Menge Buddelsand haben sie auf diesem Spielplatz, sondern auch ein paar gute schattige Bänke. Man kann sich in Ruhe sein Pausenbrot reinschieben und die eine oder andere Mail beantworten. Und Kinder beobachten. Kindern, die nicht die eigenen sind, beim Spielen zuzusehen, ist vielleicht schon verdächtig, aber es gibt nichts Besseres. Für einen Theatermenschen wie den Regisseur Jürgen Gosch war es eine Inspirationsquelle und der einzige Maßstab der Wahrhaftigkeit. Wie sie miteinander umgehen, Konflikte austragen, wie sie Rollen annehmen und wechseln, Projekte entwickeln, Niederlagen einstecken. Die Eltern stören da nur. Sie greifen viel zu früh ein, geben geklaute Schippen zurück, sagen Nein, Nein, wenn ihr Liebling mal ein bisschen Sand kosten möchte und befrachten ihn mit ihren Ängsten und Sorgen, nur weil er auf dem Geländer des Krähennests herumtanzt.
Verhaltensfrage: Darf ich fremde Kinder trösten?
Es gibt nichts Besseres als Kindern beim Spielen zuzusehen. Aber was macht man, wenn die Eltern nicht da sind – und etwas geht schief?

Es tröste dich, wer dich in die Welt gesetzt hat.imago/YAY Images