Angelina Jolies erster Instagram-Post: Lasst Afghanistans Frauen nicht allein

Mit dem herzzerreißenden Brief eines afghanischen Mädchens eröffnet Schauspielerin Angelina Jolie ihren Instagram-Account.

Angelina Jolie setzt sich seit Jahren für Menschenrechte ein.
Angelina Jolie setzt sich seit Jahren für Menschenrechte ein.imago

Angelina Jolie, 46, hat sich bislang von Instagram ferngehalten. Nun ist die Schauspielerin auch auf der Foto-Plattform vertreten: Für ihre Premiere wählte sie einen hochpolitischen, zugleich herzzerreißenden Anlass und postete den handgeschriebenen, an sie gerichteten Brief eines afghanischen Mädchens über seine Angst vor den Taliban. „In diesem Augenblick verlieren die Menschen in Afghanistan die Möglichkeit, über Social Media zu kommunizieren und sich frei zu äußern,“ schreibt Jolie dazu, „deshalb bin ich zu Instagram gekommen, um ihre Geschichten und die Stimmen derer auf der ganzen Welt zu teilen, die für ihre Menschenrechte kämpfen“

„Wir haben Angst vor den Taliban … sie haben sich nicht geändert.“

In dem Brief teilt das Mädchen desillusionierende Erfahrungen mit den neuen Machthabern in Afghanistan: „Bevor die Taliban kamen, konnten wir zur Arbeit oder zur Schule gehen. Wir hatten alle Rechte, wir konnten frei dafür eintreten. Jetzt haben wir Angst vor ihnen und glauben, dass alle unsere Träume zerstört sind. Wir befürchten, dass unsere Rechte verletzt werden und dass wir nicht mehr nach draußen dürfen … Manche Leute sagen, die Taliban haben sich verändert, ich glaube das nicht.“

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Jolie hat eine lange Verbindung zu Afghanistan: Zwei Wochen vor den Anschlägen vom 11. September 2001 sei sie selbst an der Grenze zu Afghanistan gewesen, habe dort Menschen auf der Flucht vor dem Taliban-Regime getroffen, schreibt die Oscar-Preisträgerin jetzt. Sie fordert ihre Follower auf, sie bei Hilfsaktionen für diese Menschen zu unterstützen. Die langjährige Botschafterin des UN-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR) fügt ihrem Posting einen Link zu der Organisation bei.

Innerhalb einer Stunde hatte Jolie bereits 1,7 Millionen Follower

Es sei entsetzlich, nun wieder so viele Flüchtlinge zu sehen. Jolie kritisierte scharf, dass afghanische Flüchtlinge „wie eine Last“ behandelt werden würden. Sie gehörten mit zu den fähigsten Menschen in der Welt, erklärte die sechsfache Mutter. Sie habe viele Frauen und Mädchen getroffen, die sich eine Ausbildung wünschten und dafür gekämpft hätten.

Das Instagram-Konto Jolies ist nicht einmal zwei Tage alt und zählt schon sieben Millionen Follower. Allein innerhalb der ersten Stunde, nachdem das Profil online ging, klickten 1,7 Millionen Nutzer auf den entsprechenden Button, um ihr zu folgen. (mit dpa)