Johnsons Lockdown-Feiern: „Das war keine Abba-Party“

Die Musiker von Abba wollen nicht in Verbindung gebracht werden mit Partys im Londoner Regierungssitz. Medien hatten zuvor von „Abba-Partys“ gesprochen.

Boris Johnson ist seit Wochen unter Druck. Medien tauften die Affäre „Partygate“. Zu zwölf der umstrittenen Veranstaltungen ermittelt inzwischen die Polizei.
Boris Johnson ist seit Wochen unter Druck. Medien tauften die Affäre „Partygate“. Zu zwölf der umstrittenen Veranstaltungen ermittelt inzwischen die Polizei.dpa/PA Wire/Stefan Rousseau

Die Regierungszeit des britischen Premiers Boris Johnson ist von zahlreichen Kontroversen geprägt – zuletzt ging es um Partys in Downing Street 10, inmitten des britischen Lockdowns. Mitte Januar hatte sich der Regierungschef vor dem Unterhaus für eine Gartenparty entschuldigt, die im Mai 2020 stattfand. Er erklärte, dass er die Wut in der Bevölkerung darüber verstehe. Inzwischen ist von mehreren Feiern die Rede, die „Partygate“-Affäre wird untersucht, Johnson lehnt einen Rücktritt weiterhin ab.

Derweil werden erste Details über die Partys publik. So berichtete die Mail on Sunday, dass bei einer Feier am 13. November 2020 eine gewisse Zahl von Abba-Liedern gespielt worden sei und sprach in diesem Zusammenhang von einer „Abba Party“. Anlass soll gewesen sein, dass Dominic Cummings an diesem Tag seine Beratertätigkeit in der Downing Street 10 beendet hatte. Eine nicht näher genannte Quelle sprach davon, „viel Klopfen, Tanzen und Trinken und eine Reihe von Abba-Tracks“ gehört zu haben, darunter der „The Winner Takes It All“-Hit aus dem Jahr 1980.

Haben 2021 ein Comeback gefeiert: Björn Ulvaeus, Agnetha Fältskog, Anni-Frid Lyngstad und Benny Andersson.
Haben 2021 ein Comeback gefeiert: Björn Ulvaeus, Agnetha Fältskog, Anni-Frid Lyngstad und Benny Andersson.dpa/Baillie Walsh/Industrial Light and Magic/PA Media

Der Verfasser des Liedes, Abba-Musiker Benny Andersson, will wiederum die in die Welt gesetzten Begrifflichkeiten so nicht stehen lassen und den Namen seiner Band nicht in Verbindung mit Lockdown-Partys im Londoner Regierungssitz gebracht sehen. Der britischen Nachrichtenagentur PA sagte der 75-Jährige jetzt: „Man kann es nicht als Abba-Party bezeichnen. Es ist eine Johnson-Party, auf der zufällig Abba-Musik gespielt wurde. Es ist keine Abba-Party.“

Auch Bandkollege Björn Ulvaeus betonte, man hätte ja auf der Feier sicherlich auch noch andere Musik gespielt als nur Lieder von Abba.

Grämen müssen sich die Schweden aber nicht. Nachdem im vergangenen Jahr erstmals nach fast 40 Jahren neue Lieder der Band veröffentlicht wurden und das neue Abba-Album „Voyage“ auf den Markt kam, kann ein bisschen PR nie schaden. Auch bei alten Hasen wie Abba nicht. Und schließlich kann sich kein Musiker aussuchen, zu welchen Anlässen seine Hits gespielt werden.