Harry und Meghan als „South Park“-Figuren: Geht das Paar dagegen vor?

„Die Privatsphäre-Welttournee“: Eine aktuelle Folge der Zeichentrickserie persifliert die öffentlichen Auftritte des Paares. Besonders Meghan soll das ärgern.

Szenen einer Ehe: Harry und Meghan, hier 2022 in Düsseldorf, bei einem Bad in der Menge.
Szenen einer Ehe: Harry und Meghan, hier 2022 in Düsseldorf, bei einem Bad in der Menge.Imago Images

Unfassbare 26 Staffeln gibt es bereits – damit gehört „South Park“ zu den größten Sensationserfolgen der Zeichentrick-Geschichte. Beliebt haben die Serie, dessen erste Folge schon 1997 im US-Fernsehen lief, gerade auch die bitterbösen Persiflagen auf das Leben und Leiden zahlreicher Promis gemacht.

Ob eine Jennifer Lopez, die nur über Tacos singt, oder eine Britney Spears, die nach einem Suizid-Versuch auch mit einem zur Hälfte weggeschossenen Kopf noch auf der Bühne stehen muss: Die Grenzen des guten Geschmacks haben die „South Park“-Macher dabei oft überschritten.

Selten allerdings, ohne auf einer zweiten Ebene gesellschaftliche Missstände satirisch zu thematisieren. Wie bei den genannten Beispielen etwa Rassismus oder die aggressive Ausbeutung von Showstars. Von einem Millionenpublikum wird diese humoristische Form der Gesellschaftskritik goutiert. Den betroffenen Prominenten aber dürften Satire- und Kunstfreiheit nur selten als Entschuldigung für die derben Witze auf ihre Kosten reichen.

Aktuell sollen sich Prinz Harry und Meghan Markle besonders über die Darstellung ihrer Person in einer aktuelleren „South Park“-Folge ärgern: Die Serie persifliert die Auftritte des Paares, die sich aktuell mit Netflix-Produktionen und Autobiografien konstant in der öffentlichen Wahrnehmung halten – parallel allerdings einen Mangel an Privatsphäre beklagen.

Meghan Markle als Schauspierlein, Influencerin – und Opfer

In einer Szene der Folge „Worldwide Privacy Tour“ – „Die Privatsphäre-Welttournee“ steigen Harry und Meghan als Zeichentrickfiguren aus einem Privatjet aus. In ihren Händen unübersehbare Schilder, auf denen „Hört auf, uns anzuschauen!“ und „Wir wollen unsere Privatsphäre!“ steht. In einer anderen Szene wird Meghan Markle mit einem Onlineprofil von sich konfrontiert, das neben „Schauspielerin“ und „Influencerin“ auch „Opfer“ als eine ihrer beruflichen Tätigkeiten aufzählt.

Meghan Markle ist es denn auch, die sich besonders verärgert über die Folge zeigen soll. Mit Verweis auf eine nicht weiter namentlich genannte Quelle berichtete zum Beispiel das britische Magazin The Spectator, dass sich die 41-Jährige „bestürzt und überwältigt“ von der Darstellung gezeigt haben soll. „Sie ist von ,South Park‘ genervt, aber sie weigert sich auch, es komplett anzuschauen", heißt es. Viel mehr als Ignoranz wird Markle der Serie wohl nicht entgegenbringen.

Mittlerweile hat sich jedenfalls ein Sprecher des Paares geäußert. Gerüchte, Harry und Meghan würden rechtliche Schritte gegen die Macher der Serie in Erwägung ziehen, nannte er gegenüber dem US-Magazin Newsweek „unbegründet und langweilig“. Laut der US-Kommentatorin Kristen Meinzer hätten solche Schritte ohnehin wenig Chance auf Erfolg: Auf Grundlage einer satirischen Karikatur zu klagen, sei beinahe aussichtslos; das wüssten auch Prinz Harry und Meghan Markle.

Die Machern von „South Park“ dürfte das ohnehin kaum interessieren. Selbst eine Millionenklage dürfte ihnen nur wenig ausmachen: Gerade vergangene Woche noch landeten Trey Parker und Matt Stone auf Platz vier der aktuellen Forbes-Liste der meistverdienenden Menschen im Entertainmentbereich. Jeder für sich soll im vergangenen Jahr rund 160 Millionen US-Dollar verdient haben.