Heilung nicht möglich: Unter dieser seltenen Krankheit leidet Bruce Willis
Der 67-Jährige leidet an einer seltenen Form einer schnell fortschreitenden Demenz. Was die Diagnose für ihn und seine Familie bedeutet.

Im vergangenen Jahr schockierte diese Nachricht viele Fans: Bruce Willis, gefeierter Actionheld und „Stirb Langsam“-Star, musste seine Schauspielkarriere beenden. Seine Familie hatte den Grund dafür bekannt gegeben: Der 67-Jährige leide an einer aphasischen Störung mit kognitiven Einschränkungen, hieß es im März 2022.
Kollegen berichteten damals, Willis habe in den Jahren zuvor an Filmsets wiederholt Probleme unter anderem mit Texten und Abläufen gehabt und sei auf Unterstützung angewiesen gewesen. Unter einer Aphasie versteht man den Verlust des Sprechvermögens oder Sprachverstehens infolge einer Erkrankung des Sprachzentrums im Gehirn.
Nun musste die Familie des in Deutschland geborenen Schauspielers erneut eine traurige Mitteilung machen. Auf Instagram teilten die Ehefrau des Schauspielers, Emma Heming-Willis, und seine Ex-Frau Demi Moore die endgültige Diagnose mit: Bruce Willis leidet an frontotemporaler Demenz, auch FTD genannt. Auch Willis' Töchter Rumer, Scout und Tallulah teilten die Instagram-Botschaft. Dazu posteten sie ein Foto, auf dem Willis in Shorts und T-Shirt an einem Strand in die Kamera lächelt.
„Seit wir die Diagnose der Aphasie im Frühjahr 2022 verkündet haben, ist Bruces Zustand fortgeschritten und wir haben jetzt eine spezifischere Diagnose: frontotemporale Demenz. Leider sind Herausforderungen mit der Kommunikation nur ein Symptom der Krankheit, mit der Bruce konfrontiert ist. Obwohl dies schmerzhaft ist, ist es eine Erleichterung, endlich eine klare Diagnose zu haben“, heißt es im Statement.
FTD sei eine „grausame Krankheit“, von der viele noch nie gehört hätten und die jeden treffen könne, heißt es weiter. Heute gäbe es keine Behandlungsmöglichkeiten für die Krankheit, „eine Realität, von der wir hoffen, dass sie sich in den kommenden Jahren ändern wird“.
Im Vergleich zur Alzheimer-Demenz bricht die FTD früher aus
Laut dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) handelt es sich bei frontotemporaler Demenz um eine seltene Form einer schnell fortschreitenden Demenz. „Sie macht Schätzungen zufolge zusammen mit der Alzheimer-Demenz die Mehrzahl aller Demenzerkrankungen unter 65 Jahren aus. Kennzeichnend bei der FTD ist, dass Nervenzellen speziell im Stirnhirn (Frontallappen) und im Schläfenlappen (Temporallappen) untergehen“, heißt es auf der Website. In diesen Gehirnbereichen werden wichtige Funktionen gesteuert, unter anderem das Sozialverhalten, die Verhaltenskontrolle und das Sprachverständnis.
Im Vergleich zur Alzheimer-Demenz bricht die FTD früher aus: meist zwischen dem 45. und 65. Lebensjahr. Die Symptome seien von Patient zu Patient zum Teil sehr unterschiedlich – abhängig davon, in welchem Gehirnbereich Nervenzellen absterben. FTD mache sich zunächst meist durch Veränderungen der Persönlichkeit und des Verhaltens bemerkbar. „Sprachstörungen können hinzukommen“, heißt es weiter. Die Ursache für das Nervensterben ist bislang nicht geklärt. Und: „Eine Heilung ist bislang nicht möglich.“
Kollegen und Fans des Schauspielers reagierten bestürzt auf die Nachricht und drückten in Instagram-Botschaften ihr Mitgefühl aus, darunter Stars wie Melanie Griffith, Paris Hilton, Rita Wilson, Naomi Campbell, Michelle Pfeiffer und die an Multipler Sklerose erkrankte Selma Blair. Auch „Breaking Bad“-Schauspieler Aaron Paul bekundete seine Anteilnahme. „Dein Vater ist so eine verdammte Legende“, postete er auf dem Instagram-Account von Rumer Willis.