Kobe Bryants Ehefrau bekommt 30 Millionen Dollar von der Polizei
Drei Jahre lang kämpfte Vanessa Bryant darum, Gerechtigkeit für ihren verstorbenen Mann zu schaffen. Polizisten hatten Fotos der Toten am Unfallort geschossen.

Es sind drei Jahre vergangen, seitdem die Basketball-Legende Kobe Bryant bei einem schrecklichen Hubschrauber-Absturz ums Leben kam. Mit ihm starben der Pilot und alle acht Passagiere, darunter Kobes dreizehnjährige Tochter Gianna. Seit dieser Zeit kämpfte Bryants Ehefrau Vanessa vor Gericht. Darum, den Unfallhergang transparent zu machen, aber hauptsächlich um Dutzende Bilder, die Polizeibeamte am Unglücksort bei Los Angeles schossen. Fast 30 Millionen Dollar erhält die Familie Bryant nun als Schadensersatz dafür.
Rund 20 Jahre hat Kobe Bryant für die Lakers gespielt, bevor er 2016 seine Karriere beendete. Vier Jahre später war er auf dem Weg zur Mamba Sports Academy in Thousand Oaks, um seine Tochter und ihr Basketballteam zu trainieren. Bei schlechtem Wetter verlor der Pilot Ara Zobayan die Kontrolle über den Hubschrauber, der daraufhin in den Hügeln bei Los Angeles abstürzte. Einige Tage später erfuhr Vanessa Bryant in einem Bericht der Los Angeles Times, dass einige Beamte Fotos von dem Wrack und den toten Körpern gemacht und die Bilder an ihre Kollegen verschickt hatten.
Während des Prozesses sagte Kobes Ehefrau, dass man ihr erzählt habe, wie ein Polizeibeamter die Fotos in einer Bar herumgezeigt habe, um seine Freunde zu beeindrucken. „Ich habe immer noch Angst, dass meine Töchter in den sozialen Medien auf diese Bilder stoßen“, sagte Bryant. Angeblich wurden die Bilder erstmals zwischen Polizeibeamten und Feuerwehrleuten geteilt, aber schnell gerieten die Fotos auch außerhalb der Behörden in Umlauf.
Rund 28,85 Millionen Dollar muss das Los Angeles County Board of Supervisors nun an Vanessa Bryant zahlen, um den laufenden Rechtsstreit zu beenden. Die Summe wird der Mamba & Mambacita Sport Foundation überwiesen, einer Stiftung, die Kobe und Gianna Bryant gewidmet ist, erklärte Bryants Anwalt, Luis Li. „Der heutige Tag markiert den erfolgreichen Höhepunkt des mutigen Kampfes von Frau Bryant, die Verantwortlichen für dieses Verhalten zur Rechenschaft zu ziehen“, sagte der Anwalt. „Sie kämpfte für ihren Ehemann, ihre Tochter und für all jene, die bei dem Unglück ums Leben kamen und deren Angehörige diese schrecklichen Bilder sehen mussten“, fügte Luis Li hinzu.
Im September 2020 verklagte die 41-Jährige die kalifornischen Behörden wegen Fahrlässigkeit und Verletzung der Privatsphäre und gewann den ersten Prozess im August 2022. Die Geschworenen sprachen Vanessa Bryant damals bereits 15 Millionen Dollar zu. Die Vereinbarung umfasst alle künftigen Ansprüche Bryants sowie ihrer Töchter Natalia (20), Bianka (6) und Capri (6). „Mit diesem Vergleich sind nun alle Rechtsstreitigkeiten des Bezirks im Zusammenhang mit dem tragischen Hubschrauberabsturz vom Januar 2020 abgeschlossen“, sagte die Hauptprozessvertreterin in diesem Fall, Mira Hashmall, und bezeichnete den Vergleich als „fair und angemessen“.
In August sprachen die Geschworenen Christ Chester ebenfalls 15 Millionen Dollar zu, er verlor Frau und Tochter bei dem Unglück. Zusätzlich erhielt er weitere fünf Millionen, um weitere Klagen zu verhindern. Zwei weitere Familien erhielten jeweils 1,25 Millionen Dollar.