Nach Ohrfeige von Will Smith bei den Oscars: Academy richtet Krisenteam ein
Bald werden in L.A. die Oscars verliehen. Damit es nicht zu einem Eklat wie im vergangenen Jahr kommt, haben die Veranstalter ein spezielles Team engagiert.

Fast klingt es nach einer Einladung, mal so richtig kreativ zu werden: Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die jährlich die Oscar-Verleihung ausrichtet, habe „viele Szenarien durchgespielt“, sagte der Vorstandsvorsitzende Bill Kramer dem US-Magazin Time. Man habe die Hoffnung, „auf alles vorbereitet zu sein“, selbst auf Ereignisse, die nicht absehbar seien.
Demnach habe die Academy eine Gruppe an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammengestellt, die im Falle einer kleineren oder größeren Katastrophe schnell eingreifen und handeln könne. „Wir haben ein ganzes Krisenteam, etwas, das wir noch nie zuvor hatten, und viele Pläne vorbereitet", so Bill Kramer wörtlich.
Der Einrichtung des speziellen Teams war ein Skandal auf der Oscarverleihung des letzten Jahres vorausgegangen: Damals hatte der Schauspieler Will Smith die Bühne gestürmt und Chris Rock geohrfeigt, nachdem der Comedian einen Witz über die Glatze von Jada Pinkett Smith gerissen hatte – der Frau von Will Smith, die an einem krankheitsbedingten Haarausfall leidet.
Auch der Gastgeber soll für Harmonie sorgen
So einen spontanen Ausraster wird auch das Krisenteam der Academy bei der diesjährigen Oscarverleihung, die am 12. März im Dolby Theatre in Los Angeles stattfinden wird, wohl kaum verhindern können. Stark kritisiert wurde im vergangenen Jahr allerdings, dass Will Smith, der mittlerweile für zehn Jahre von sämtlichen Oscarverleihungen ausgeschlossen wurde, nicht sofort den Saal verlassen musste. Im Gegenteil konnte Smith, der an jenem Abend als Bester Hauptdarsteller für seine Rolle in „King Richard“ ausgezeichnet wurde, seinen Oscar noch nach der Handgreiflichkeit auf der Bühne entgegennehmen.
Bei den nun anstehenden Academy Awards könnte das Krisenteam in so einem Fall eingreifen und sofort veranlassen, dass der Störenfried der Veranstaltung verwiesen wird. Laut seines Time-Interviews setzt Academy-Chef Bill Kramer zudem darauf, dass der diesjährige Oscars-Moderator Jimmy Kimmel für einen harmonischen Abend sorgen wird. „Es ist so wichtig, einen Gastgeber zu haben, der weiß, wie man mit Liveübertragungen und einem Saalpublikum umgeht.“
Trotzdem dürfte Kramer mit Bauchschmerzen in die Zeremonie gehen – man weiß ja nie. Den Vorfall mit Will Smith jedenfalls, so sagt der Academy-Chef noch im Interview, habe er sich „nicht in einer Milliarde Jahren“ vorstellen können.