Den Namen Rote Kapelle hat die Gestapo selbst der Widerstandsgruppe gegeben. Man hielt die um den Luftwaffenleutnant Harro Schulze-Boysen und den Nationalökonomen Arvid Harnack versammelten Männer und Frauen für eine von der Sowjetunion gelenkte, straffe Organisation von Vaterlandsverrätern. „Kapelle“ steht für den Zusammenschluss von „Pianisten“, wie die Gestapo Spione nannte, weil sie mit den Tasten von Morsegeräten dem Feind Geheimnisse durchgaben. Und das Rot sollte für ihre kommunistische Ausrichtung stehen. Beides trifft nicht zu und verzerrt die Perspektive.
Warum Adolf Hitler die Widerständler der Roten Kapelle so hasste
Eine Ausstellung in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand räumt mit den Verunglimpfungen und Legenden um die Rote Kapelle auf und blickt auf die Menschen.

Harro und Libertas Schulze-Boysen um 1938. Beide wurden am 22. Dezember in Berlin-Plötzensee von den Nationalsozialisten ermordet.Gedenkstätte Deutscher Widerstand