Internationale Grüne Woche in Berlin: Mehr als nur Essen und Trinken
Die Internationale Grüne Woche Berlin zählt zu den traditionsreichsten Berliner Messen und zu den bekanntesten Veranstaltungen in Deutschland überhaupt. Die Messe findet in diesem Jahr vom 20. bis 29. Januar statt und ist mit ihrer 91-jährigen Geschichte die weltgrößte Verbraucherschau für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau.
So kann der Treffpunkt für Landwirtschaftsfreunde seit seiner Gründung 1926 auf bislang 87 000 Aussteller und 32,4 Millionen Besucher zurückblicken. In diesem Jahr präsentieren 1600 Anbieter aus 65 Ländern ihre Leistungen und Produkte unter dem Funkturm.
Dort können die Besucher nicht nur erleben, was die deutsche und europäische Land- und Ernährungswirtschaft zu bieten hat. Die Messe öffnet sich seit ihrer Premiere jedes Jahr weiteren Ausstellern aus zahlreichen Ländern der Welt. Dieses Jahr ist Kambodscha zum ersten Mal mit dabei.
Die Messe der drei Ministerien
Neben dem Bundesministerium für Landwirtschaft und dem Bundesumweltministerium präsentiert sich seit 2016 auch das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung auf der Messe. Die Besucher erhalten somit einen Überblick über die wichtigsten Herausforderungen und Chancen im Kampf gegen den weltweiten Hunger und bei der Sicherung einer gesunden Ernährung.
Das jedes Jahr im Rahmen der Messe stattfindende „Global Forum for Food and Agriculture (GFFA)“ setzt als internationale Konferenz Akzente zu zentralen Zukunftsfragen der weltweiten Land- und Ernährungswirtschaft. Zu der Konferenz kommen Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. In diesem Jahr treffen sich mehr als 60 internationale Ministerien und Nahrungsmittelproduzenten. Das Motto der diesjährigen Tagung lautet: „Landwirtschaft und Wasser – Schlüssel zur Welternährung“
Aber nicht nur Profis sind auf der Grünen Woche willkommen. In dem diesjährigen Schülerprogramm laden Organisationen, Institutionen und Verbände zum praxisnahen Unterricht auf der Messe ein. Die verschiedenen Aussteller haben mehr als 100 Programmpunkte für die mehr als 20.000 erwarteten Schüler zusammengestellt. Bei Vorlage der Schulbescheinigung bezahlen Klassen nur vier Euro Eintritt pro Schüler.
Landestypisches aus den Bundesländern
Unter dem Motto „Landwirtschaft in der Mitte der Gesellschaft“ präsentieren 14 Bundesländer ihre Erzeugnisse und Produkte auf der Messe. Dabei repräsentieren die Aussteller die gesamte Agrarproduktion Deutschlands von der Nordsee bis zu den Alpen. In der Niedersachsenhalle (Halle 20) stellen sich zum Beispiel die Landwirte, Lebensmittelproduzenten und die Tourismusregionen zwischen Harz und Nordsee den Fragen ihrer Besucher.
Die Landesvereinigung Milchwirtschaft (LVN) präsentiert sich mit Milchdrinks und Spielen, außerdem sind die Bauernverbände vertreten. In der 2300 Quadratmeter große Bayernhalle 22 lädt der Freistaat seine Besucher ein, kulinarische Höhepunkte aus ganz Bayern zu genießen.
Hier reicht die Palette vom Allgäuer Käse bis hin zu Weinen aus Franken. Rund 50 Musik- und Trachtengruppen mit mehr als 1000 Mitwirkenden zeigen anlässlich der Internationalen Grünen Woche in Berlin, wie im Süden Deutschlands musiziert, getanzt und gefeiert wird. In fast allen Hallen der Ausstellung gibt es für Besucher neben Informationen auch Gewinnspiele und das ein oder andere zum Probieren.
Die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse ist in Halle 5b auf der Suche nach dem ultimativen Apfelrezept und auch für die jungen Menschen, die den ländlichen Raum als ihre Heimat betrachten, gibt es eine Anlaufstelle auf der Messe. Die Landjugend hat für den 21. Januar Deutschlands First Lady und Lebensgefährtin des Bundespräsidenten Daniela Schadt ins BDL-Jugendforum geladen.
Tiere im Wettbewerb
In der Tierhalle 25 kommen Freunde großer und kleiner Mehrbeiner und Flossentiere auf ihre Kosten. So sind sowohl Sibirische Wald- oder Perserkatzen wie auch Bewohner schimmernder Unterwasserwelten und Gottesanbeterinnen zu bestaunen. Neben Rinder- und Hundezüchterschauen, haben erstmals auch Fjordpferde die Chance, sich in der Halle zu präsentieren.
In Zusammenarbeit mit dem Pferdezuchtverband Brandenburg-Anhalt und der Reiterlichen Vereinigung findet in diesem Jahr die FN-Bundesschau für Fjordhengste statt. Zudem werden zwischen 20. bis 22. Januar auf der FN-Bundeskaltblutschau rund 90 Pferde der Rassen Rheinisch-Deutsches Kaltblut, Süddeutsches Kaltblut, Schleswiger Kaltblut und Schwarzwälder Kaltblut präsentiert.
Und auch ein Stück Berlin ist in der beliebten Halle vertreten. Die Domäne Dahlem begeistert das Publikum mit seinem Zugrinderprojekt und Informationen über gefährdete Rassen, wie beispielsweise dem Roten Höhenvieh. Am Stand der GEH – Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen beantwortet die Landwirtin des Berliner Freilandmuseums für Agrar- und Ernährungskultur mit ökologischem Schwerpunkt Fragen rund um vom Aussterben bedrohte Tierrassen. (jme.)