Berlin-Leiharbeiter sind häufiger psychisch krank als regulär Beschäftigte. Wie aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Linken-Anfrage hervorgeht, sind „Leiharbeitnehmende häufiger von Beeinträchtigungen der allgemeinen Gesundheit, von 'Burnout' sowie Depressionen betroffen als Normalbeschäftigte“.

Die ausgewerteten Studien zeigten einen „mittleren Effekt für Depression“, einen kleinen Effekt gebe es für den Zusammenhang von Leiharbeit und allgemeinem Gesundheitszustand sowie „Burnout“. Die Regierungsantwort lag AFP am Mittwoch vor. Zuerst hatte die „Rheinische Post“ darüber berichtet.
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Geringere Lebenszufriedenheit bei Leiharbeitern
Als mögliche Ursachen wurden mit Verweis auf die Arbeitszeitbefragung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin von 2015 der geringe Handlungsspielraum, die höhere Arbeitsplatzunsicherheit und das geringere Einkommen bei Leiharbeitnehmenden im Vergleich zur Stammbelegschaft genannt.
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Leiharbeiter sowie befristet Beschäftigte weisen zudem eine geringere Arbeits- und Lebenszufriedenheit als unbefristet Beschäftigte auf. Studien zu Niedriglohnbeschäftigten und psychischer Gesundheit liegen demnach nicht vor.
Jeder fünfte Beschäftigte in Deutschland arbeitete 2018 in einer so genannten atypischen Beschäftigungsform. Die Linken-Bundestagsabgeordnete Jutta Krellmann erklärte: „Unsicherheit, Dumpinglöhne und viel Stress: Prekäre Beschäftigung macht krank, vor allem Leiharbeit drückt vielen auf die Seele.“ Die beste Medizin dagegen seien gute Arbeitsbedingungen, Tariflöhne und unbefristete Arbeit für alle.