3 in 1 Kombi-Card: Eine Jahreskarte für alle Zoos
„Das wilde Herz Berlins“ nannte Gabriele Thöne, die Geschäftsführerin von Zoo und Tierpark Berlin, am Montag etwas poetisch die Berliner Tiergärten. Die haben jährlich zusammen mehr als vier Millionen Besucher – und könnten durchaus noch mehr gebrauchen. Denn die Einrichtungen müssen mehr Geld verdienen, weil die Zuschüsse des Landes sinken.
Der Zoologische Garten bekommt schon in diesem Jahr kein Geld mehr vom Land für die Aufrechterhaltung des Betriebs. Der Tierpark in Friedrichsfelde erhält 2012 zwar noch 5,4 Millionen Euro als Zuschuss, doch auch diese Finanzhilfe wird in den kommenden Jahren schrittweise weniger.
Günstige Tarife für Familien
Steigende Besucherzahlen sollen nun mehr Geld in die Kasse der Hauptstadtzoos bringen. Deshalb wurde erstmals auch eine Kombi-Jahreskarte, die für Zoo, Aquarium und Tierpark gleichermaßen gilt, aufgelegt. Diese kostet 118 Euro für einen Erwachsenen, der damit so oft er will, die Einrichtungen besuchen kann.
Die „3 in 1 Kombi-Card“ gibt es auch in Ermäßigungs- und Familientarifen, zum Beispiel für 240 Euro für zwei Erwachsene und alle in deren Haushalt lebenden Kinder. Auch die bislang üblichen Einzel-Jahreskarten für den Zoo, für Zoo und Aquarium und für den Tierpark gibt es weiterhin. In diesem Jahr wurden knapp 27.000 Jahreskarten für Zoo und Aquarium und etwa 18.000 für den Tierpark verkauft.
Berlins früherer Regierender Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU), der der 2010 gegründeten Stiftung der Hauptstadtzoos vorsitzt, sagt, dass Zoo und Tierpark in Berlin immer mehr als Einheit ins Bewusstsein rückten: „Sie gehören zusammen und sie ergänzen sich.“
Seit Bernhard Blaszkiewitz 2007 Direktor beider Einrichtungen wurde, werden diese als ein Betrieb geführt. „Die Kombi-Card steht auch symbolisch für diese Einheit“, sagt Diepgen. Er hoffe, dass sie viel Anklang bei den Berlinern finde – und vielleicht als Weihnachtsgeschenk auf manchem Gabentisch liege.
Insbesondere für den Tierpark in Friedrichsfelde werden mehr Besucher erhofft. Dieser ist mit 160 Hektar Fläche Europas größter Landschafts-Tiergarten. Doch er erreicht mit etwas über einer Million Gäste pro Jahr nur ein Drittel der Besucherzahlen des innerstädtischen Zoos.
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Deshalb will man künftig noch mehr für seine Qualitäten werben – nicht nur bei Tierfans, sondern auch unter Spaziergängern. Schließlich, so Diepgen, kämen auch Anhänger Lennéscher Gartenkunst in den Anlagen rund um Schloss Friedrichsfelde auf ihre Kosten.
Richtfest für Alfred-Brehm-Haus
Vor allem auf Familien mit Kindern sollen neue Angebote im Tierpark zielen. So wirbt Gabriele Thöne für ein großes Spiele-Dorf in der Nähe des Streichelzoos, das unter anderem einen Wasserspielplatz und einen Klettergarten bieten soll. Schätzungsweise fünf Millionen Euro werden für diese Investition gebraucht. In der vergangenen Woche gab es bereits die Zusicherung von SPD-Fraktionschef Raed Saleh, dass er dieses Projekt unterstützen wird. Das Parlament muss zustimmen, damit das Geld fließt.
Auch die Tiergehege sollen komfortabler werden. Wenngleich für ganz große Investitionen wie ein geplantes Südostasien-Haus noch keine Finanzierung steht, geht die Modernisierung des Alfred-Brehm-Hauses voran. Am kommenden Dienstag wird für den ersten Bauabschnitt, der auch den Umbau der Tropenhalle beinhaltet, das Richtfest gefeiert. Auch für einen weiteren Bauabschnitt steht Geld bereit: Dann sollen die Außenkäfige der Großkatzen größer und moderner werden.
Kombitickets gibt es ab sofort im Info-Center der Zooverwaltung, Hardenbergplatz 8, und am Eingang Bärenschaufenster im Tierpark. Alle Eintrittspreise im Internet: www.zoo-berlin.de